Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

Matthias Weischer

Einzelblätter

Farblithographien von Zinkplatten
E 522
Ohne Titel
55,2 x 94,5 cm / 45,8 x 86,5 cm

E 523
Ohne Titel
60,0 x 62,5 cm / 55,5 x 58,5 cm

Papierqualität: 270 g/qm Alt Meißen
Drucker: Stefan Rosentreter, Lithographisches Atelier Leipzig

Die Welt als Bühne

von Brigitte Bedei

»In der Mitte meines Bilddenkens steht der Raum«, sagt der Maler Matthias Weischer. »Dieser abgesteckte Raum ist das Spielfeld für mein Objekttheater«. Weischer lebt in Leipzig, international bekannt geworden ist der Künstler mit konstruierten Interieurs, atmosphärisch aufgeladenen Innenräumen, die er aus Linien, Flächen und Mustern montiert. Er verschiebt und verschachtelt karge Innenräume, versieht sie mit skurrilen Objekten, die er collageartig kombiniert und teilweise ornamentreich verziert. Als Betrachter wird man unweigerlich hineingezogen in diese bühnenartigen Inszenierungen, die immer auch Diskurse über Malerei sind, ein Spiel mit dem Bild im Bild.
2007 war Matthias Weischer Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Der Einfluss der italienischen Landschaft muss ihn nachhaltig beeindruckt haben. Die üppige Vegetation der umliegenden Parks wird immer wieder zum Gegenstand seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Mit der Hinwendung zu Themen wie Natur, Gärten und Licht entdeckt er auch die graphischen Techniken wieder und beginnt, mehrfarbige Radierungen und Lithographien zu realisieren. Später arbeitet er mit dem Papierschöpfer Gangolf Ulbricht in Berlin an großformatigen Pulp Paintings, die aus koloriertem Papierbrei entstehen.

Insbesondere das graphische Werk von Matthias Weischer verfolgen wir seit vielen Jahren und freuen uns nun sehr über zwei großformatige Farblithographien. Ein fünffarbiges Blatt zeigt eine in blau-graues Morgenlicht getauchte Interieuransicht seines Ateliers, das in ihrem besonderen Format wie ein Panorama wirkt. Indem die Farbe teilweise im Verlauf gedruckt wird, erscheint der Raum in feinnuancierten Farbschattierungen, die eine ganz eigene Licht- und Raumwirkung schaffen. Das zweite Blatt ist quadratisch angelegt, eine üppige Dschungel-Landschaft mit vielfältigen Farbschattierungen in Blau-, Grün- und Violett-Tönen. In der weißen Bildmitte lässt sich ein angedeuteter Rückenakt erahnen, der von einer graphisch abstrahierten Pflanze überlagert wird. Am rechten Bildrand ist das Hinterteil eines Löwen erkennbar. Typisch für Weischers Werk ist dabei die Anlage beider Motive als einer Art Bühne, ein abgesteckter Raum, den der Maler mit seinen Mitteln für den Betrachter öffnet. Das Landschafts-Motiv ist nach einem Werk entstanden, das Weischer 2015/2016 in verschiedenen Variationen entwickelt hat und dessen Entstehung in dem Buch Auf der Bühne, 15 Gespräche – Ein Porträt des Malers Matthias Weischer von Michael Hamneter beschrieben wird. Alle Elemente finden sich in der Graphik wieder und sind doch deutlich reduzierter. Beide Arbeiten bestechen durch eine ganz eigene, leuchtende Farbigkeit und eine malerische Qualität, die sich in der Graphik in dieser Form nur mit Hilfe der Lithographie erzielen lässt.

Matthias Weischer wird 1973 in Elte, Westfalen geboren. 1995–2000 studiert er Malerei und Graphik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, 2000–2003 ist Weischer Meisterschüler bei Sighard Gille.

2002 ist er mit 11 weiteren Absolventen der Leipziger Kunsthochschule Mitbegründer der Produzentengalerie LIGA in Berlin. 2004 ist er Preisträger der Rolex Mentor und Protégé Arts Initiative, sein Mentor ist David Hockney. 2007 erhält er das Stipendium Villa Massimo und lebt in Rom. Seine Bilder werden in diversen Einzelausstellungen gezeigt, u.a. Gemeentemuseum Den Haag (2009 und 2014); Museum der bildenden Künste Leipzig (2005 und 2010); Kunsthalle Mainz (2009). 2005 nimmt Weischer an der Prague Biennale und der 51. Biennale von Venedig teil. Zu seinem Werk sind zahlreiche Monographien erschienen, aktuell Michael Hametner: Auf der Bühne, 15 Gespräche – ein Porträt des Malers Matthias Weischer, Mitteldeutscher Verlag 2016. Er lebt und arbeitet in Leipzig.

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