Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

Emma Talbot

Audioguide

B-Reihe / 372. Wahl
IV. Quartal 2018

Holzdruck / Lithographie

1. Plants, Holzdruck
40,0 × 55,0 cm / 36,0 × 52 cm
2. The Women Who Closes Her Eyes, Lithographie
39,5 × 51,0 cm / 37,0 × 47,5 cm
3. Solar Flare, Holzdruck
40,5 × 55,0 cm / 36,0 × 52,0 cm
4. When Screens Break, Holzdruck
40,5 × 55,0 cm / 36,0 × 52,0 cm
5. The Women Who Dreams She‘s Alive, Lithographie
39,5 × 51,0 cm / 37,0 × 47,5 cm
6. Dream, Holzdruck
40,0 × 55,0 cm / 36,0 × 52,0 cm

Papierqualität: 56 g/qm Kososhi creme (Holzdruck)
210 g/qm Zerkall Bütten (Lithographie)
Drucker*in: Ellen Sturm-Loeding, Carlos Leon, Hamburg

Zwischen Traum und Wirklichkeit

von Brigitte Bedei

Die britische Künstlerin Emma Talbot erzählt in ihren Bildern Geschichten von Liebe und Glück, Verlust und Trauer, Scham und Angst. Protagonisten sind dabei häufig gesichtslose Figuren mit leicht konisch geformten Köpfen, die silhouettenhaft gezeichnet sind. Wie Gedichte artikulieren Talbots Werke Gedanken und Ideen und fokussieren sich auf Aspekte, welche die Künstlerin beschäftigen. Dabei verwebt sie Szenen und Erinnerungen aus ihrem persönlichen Leben mit sozialen, politischen und philosophischen Betrachtungen.

In Malerei, Zeichnung, dreidimensionalen Werken und großformatigen Stoffarbeiten breitet Emma Talbot ihren Kosmos vor uns aus und versteht ihre Arbeit dabei als eine fortlaufende Reihe von Erkundungen ihres eigenen Lebens. Das Werk der Künstlerin wird gleichermaßen aus Literatur, Arts and Crafts, Philosophie und Psychologie gespeist und mit autobiographischen Elementen durchmischt. Es gibt dabei zwei verschiedene Bildsprachen, die sie inspirieren. Zum einen die klassische japanische Ästhetik, die für sie zugleich dekorativ und abstrakt, verspielt und modernistisch erscheint. Zum anderen die indische Miniaturmalerei, in der narrative Bilder mit abstrakten Einfassungen, Texten oder Ornamentik verbunden werden.

Emma Talbot verbindet in ihren Arbeiten ebenfalls Text, Bild und Ornament. Dabei geht es ihr nicht nur um die Inhalte des Textes, »sondern auch darum, wie die Buchstaben und Wörter visuell im Raum wirken, welche Lesarten möglich werden und wie Bild, Ornament und Text miteinander verbunden sind.« Häufig arbeitet sie intuitiv und bleibt so lange an ihren
Zeichnungen, bis sich für sie ein Thema herauskristallisiert.

In diesem Jahr war Emma Talbot Stipendiatin der griffelkunst. Im Februar hat sie drei Wochen lang in der Werkstatt von Ellen Sturm-Loeding in Hamburg gearbeitet. Ihr zeichnerisch angelegtes Werk hat sie zunächst in die Lithographie übersetzt und ihre verschachtelten Bildsequenzen direkt auf den Lithostein gezeichnet. Aus einer Reihe von Lithographien, in denen Talbots typische Figuren im Mittelpunkt stehen, haben wir zwei Sequenzen ausgewählt. In A women who closes her eyes schaut eine Frau in sich selbst hinein und sucht nach einer Energiequelle. Die innere Kraft wird dabei sowohl als Kundalini-Schlange als auch in Form einer Flamme dargestellt. Die einzelnen Bilder sind wie in einer Bildergeschichte in verschiedene Sequenzengegliedert, Bild, Text und Ornament stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander und ergeben ein Ganzes.

Darüber hinaus hat die Künstlerin eine Reihe von Holzdrucken entwickelt. Hier erkundet sie Träume und innere Welten, die sie in Kontrast setzt zu einer fortschreitenden Wechselbeziehung des Individuums mit sozialen Medien. So stellt Emma Talbot die analoge Welt der digitalen gegenüber und entwickelt imaginäre Szenen von Sonneneruptionen und einer Zukunft, in der Bildschirme und Telefone zerbersten – eine Zukunft ohne Technologien. Gedruckt wurden die Holzschnitte auf einem wunderbar leichten Japanpapier, das den Graphiken eine fast textile Materialität verleiht.

Der Holzschnitt scheint für Talbots Erkundungen dabei das perfekte Medium zu sein. Von allen Drucktechniken ist der Holzschnitt die älteste. Und doch war es gerade diese Technik, die die Geburt des Medienzeitalters eingeläutet hat. So bewegen sich Talbots Arbeiten sowohl inhaltlich als auch formal zwischen Vergangenheit und Zukunft, Sorge und Zuversicht.

372 B1
372 B2
372 B3
372 B4
372 B5
372 B6

Emma Talbot, geboren 1969 in Worcestershire, Großbritannien
1993–1995 Royal College of Art, London
1988–1991 Birmingham Institute of Art & Design
lebt und arbeitet in London

Einzelausstellungen
2018 Nicolas Krupp, Basel
Women – Bird – Snake, Galerie Onrust, Amsterdam
2017 Open Thoughts, Neuer Aachener Kunstverein, Aachen
Stained With Marks Of Love, Arcadia Missa, New York, USA

Ausstellungsbeteiligungen
2018 John Moores Painting Prize, Walker Art Gallery, Liverpool
Solitary Pleasures, Freud Museum, London
Virgina Woolf, Tate St Ives, Pallant House Gallery, Fitzwilliam Museum
2017 CONDO, Arcadia Missa, London

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