Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

Jonathan Monk

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Mappe

B-Reihe / 376. Wahl
IV. Quartal 2019

Inkjet-Print
61,0 × 47,0 cm / 50,0 × 37,5 cm

Wagenfeld Sunsets I–VI
1. Wagenfeld Sunset I
2. Wagenfeld Sunset II
3. Wagenfeld Sunset III
4. Wagenfeld Sunset IV
5. Wagenfeld Sunset V
6. Wagenfeld Sunset VI

Papierqualität: 285 g/qm Hahnemühle Fine Art Pearl
Drucker: Michael Pfisterer, Hamburg
Mappe: 350 g/qm Colorplan Dark Grey
Hersteller: Reset St. Pauli, Hamburg

Leuchtende Bauhaus-Ikone

von Brigitte Bedei

Über Urheberschaft und Originalität denkt Jonathan Monk seit Ende der 1980er-Jahre nach und macht das Material anderer Künstler*innen zu seinem eigenen. So überarbeitet er wegweisende Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts, adaptiert deren signifikante Ikonen und reflektiert Tendenzen zeitgenössischer Kunst.

Insbesondere die Konzept- und Minimal-Art der 1960er- und 70er-Jahre mit ihren Autonomie-Forderungen und den strengen, auf Objektivierbarkeit zielenden Regelwerken, bilden einen wesentlichen Bezugspunkt für Monks eigene Überlegungen. Als Konzeptkünstler einer jüngeren Generation holt der 1969 in Leicester geborene und in Berlin lebende Künstler deren Ideen in sein eigenes Werk und kommentiert sie auf vielschichtige Weise. Dabei geht es ihm nicht um eine Verunglimpfung der von ihm zitierten Künstler*-innen, sondern vielmehr um eine Belebung, indem er Selbstverständliches infrage stellt. Die künstlerische Strategie der Aneignung anderer Kunstwerke changiert dabei zwischen Hommage und Persiflage. Seine Werke zeugen meist von einem Nachdenken über kunstimmanente Themen wie Urheberschaft, Kunsttheorie und Kunstmarkt.

Häufig sind es auch schlicht ganz private Belange, die er mit viel Humor in den Kunstkontext manövriert. Wer ihm auf Instagram unter monkpictures folgt, kennt seine Restaurant Drawings, die er regelmäßig postet. Monk, der gern essen geht, versieht seine Restaurant-Rechnungen mit Zeichnungen, in denen er Werke berühmter Künstlerkollegen wie Marcel Duchamp, Dan Graham, Sol LeWitt, Donald Judd, Christopher Wools u.a zitiert. Verkauft werden die Belege, die sich zwischen 1,50 Euro für einen Espresso und 100 Euro für ein Menü bewegen, für den ursprünglichen Rechnungspreis zuzüglich Porto. Eine konzeptuelle Arbeit, in der humorvoll an die künstlerische Arbeit verschiedener Kunst-Ikonen erinnert wird, die in der Bildunterschrift neben dem Preis als Inspirationsquelle und Urheber genannt werden – ein gesetzter Kommentar zum Kunstmarkt.
Für die Arbeit an seiner Griffelkunst-Edition ist Jonathan Monk bis in das Gründungsjahr unserer Institution, 1925, zurückgegangen. Etwa zur gleichen Zeit entwarf der gebürtige Bremer Wilhelm Wagenfeld seine legendäre Leuchte in der Metallwerkstatt des Bauhauses in Weimar. Die sogenannte Wagenfeld-Lampe gilt bis heute als Ikone des Produktdesigns der Moderne und ihres Gestaltungsleitsatzes »form follows function«. Nicht nur Designfreaks schätzen das Objekt bis heute, insbesondere Bildungsbürger platzieren sie im Bücherregal oder auf der Kommode. Manchmal leuchtet sie uns aus einem Fenster entgegen. Monk photographierte die Design-Ikone im Format 1:1 und tauchte sie in ein grelles Orange, Lila, Blau, Grün, Türkis und Rot. Die Serie Wagenfeld Sunsets feiert 100 Jahre Bauhaus in leuchtenden Farben – und lässt die berühmte Bauhaus-Leuchte dabei in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wer außer Jonathan Monk würde sich trauen, farbige Glühbirnen in diese als perfekt geltende Leuchte zu drehen und ihr so eine persönliche Färbung zu verleihen?

Jonathan Monk

geboren 1969 in Leicester, GB
1988 Leicester Polytechnic, Leicester, GB
1991 Glasgow School of Art, Glasgow, Schottland
lebt und arbeitet in Berlin

Einzelausstellungen
2019 Restaurant Drawings, Casey Kaplan, New York, USA
That‘s About The Size Of It, Meyer Riegger Berlin
Exhibit_Model_Four, Kindl Berlin
2018 We Are Here To Clarify The Situation [Insert Colour], Dvir Gallery, Tel Aviv, Israel
Lenticular LeWitt, Taro Nasu Gallery, Tokyo, Japan

Ausstellungsbeteiligungen
2019 Des mots et des choses, FRAC Bretagne Châteaugiron, Frankreich
Drawn Together Again, FLAG Art Foundation New York City, USA

Publikation
Jonathan Monk, Restaurant Drawings, Karma, New York 2019

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