Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

Stefan Löffelhardt

A-Reihe, 340. Wahl, IV. Quartal 2010
Journey, 2010
C-Prints 40,0 x 50,0 cm / 28,0 x 38,5 cm

1. Stop 1
2. Stop 2
3. Stop 3
4. Stop 4
5. Stop 5
6. Stop 6

Papierqualität: Kodak Ultra Endura
Hersteller: HSL Fotolabor, Düsseldorf

„Im Moment mache ich zeichnerische Entwürfe: horizontal fließende Landschaften, offene Horizonte, Wolkenformationen. Die Zugfahrt nach Hamburg hat mich hier beeindruckt. Die Landschaft zwischen Bremen und Hamburg ist so, wie ich mir das für unsere Bilder vorstelle.“
Stefan Löffelhardt in einer E-Mail vom 17. Dezember 2009

Mit dem Titel Journey, also Reise oder auch Fahrt, hat Stefan Löffelhardt seine Edition für die griffelkunst überschrieben, und tatsächlich liegt der Serie eine konkrete Erfahrung von Landschaft zugrunde, wie der Künstler in obiger E-Mail schreibt. Dennoch entfernen sich seine Motive weit von den gängigen Vorstellungen vom Landschaftsbild und haben mit der Darstellung einer natürlichen Landschaft nur wenig gemeinsam. Vielmehr setzt der Bildhauer das kunsthistorisch tradierte Sujet ein, um darüber Ideen- oder Seelenlandschaften sichtbar werden zu lassen und Parallelen zur Verfasstheit unserer Gesellschaft aufzuzeigen. So vergleicht Stefan Löffelhardt auch die sechs für die griffelkunst entstandenen Photographien mit „Stationen einer Wanderung durch eine Art Seelenlandschaft“ (E-Mail vom 15. Juni 2010), wobei jeder „Stop“ einer veränderten Konstellation der verwendeten Materialien und damit auch der gesamten Stimmung des Bildes entspricht.

Die Landschaften konstruiert Stefan Löffelhardt selbst, indem er aus verschiedensten Formen, Farben und Materialien wie Resten, Verpackungen und Industrieabfällen raumgreifende, begehbare Installationen und Skulpturen schafft. Auch für seine Photographien, die eine eigene Werkgruppe darstellen, inszeniert der Künstler in seinem Atelier aus „Übriggebliebenem“ heterogene Konstruktionen für das Bildformat der Kamera. Dennoch wirken die Photographien wie Ausschnitte aus einer nach allen Seiten weiterlaufenden räumlichen Konstellation. Durch die von ihm bestimmte leichte Neigung der Kamera fehlt auf den Bildern der begrenzende Horizont, sodass ein Eindruck von Weite und Offenheit entsteht, der durch die überwiegend horizontalen Strukturen und fließenden Formen noch verstärkt wird. Ein weiteres verbindendes Merkmal seiner Photographien ist die Betonung der Diagonalen, die den Blick des Betrachters aus dem Bild hinausführen und über den Bildraum hinausweisen. Besonders deutlich wird dieses Struktur gebende Element auf dem ersten Bild, wo eine aus Folie gelegte Diagonale das Motiv optisch in zwei Hälften zu teilen scheint, während sämtliche anderen Gegenstände und auch die Spuren auf dem Atelierboden in die entgegengesetzte Richtung weisen. Durch diese gegenläufige (Seh)bewegung bekommt das Bild eine gewisse Unruhe, in der allein eine Anordnung von vertrockneten Blumentöpfen am rechten, unteren Bildrand Halt bietet. Eine große Tiefenwirkung bekommt das Motiv durch eine Girlande von luftleeren Ballons in schwarz und weiß, die sich nach hinten verliert wie Inselgrüppchen in einer Meereslandschaft. Die Farben wirken wie aquarelliert, zart, pastellig und lassen die ganze Serie malerisch und poetisch erscheinen.

Die Tableaus von Stefan Löffelhardt stellen nichts Gegenständliches dar, sondern geben vielmehr einer Idee oder einem inneren Bild eine Form. Dadurch lassen sie vielfältige Assoziationen und Interpretationen zu und regen die Vorstellungskraft des Betrachters an. Die Edition für die griffelkunst erinnert aufgrund ihrer besonderen Farbigkeit an eine Meereslandschaft, an den Übergang von Wasseroberflächen und Festland, Wolkenformationen und Erde. Sie vermittelt ein Gefühl von Weite und Offenheit – mit allen zivilisatorischen Einschränkungen –, die auch an die Landschaft zwischen Bremen und Hamburg erinnert.

340 A1
340 A2
340 A3
340 A4
340 A5
340 A6

Stefan Löffelhardt

1959 geboren in Biberach/Riss

 

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