Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

Irina Ojovan

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392 C6

C-Reihe / 392. Wahl
IV. Quartal 2023

mit Liebe. Hamburg

Aquatinta mit Blindätzung
45,0 × 36,0 cm / 24,5 × 20,0 cm

Papierqualität: 230 g/qm Alt Worms
Druck: Handdruck Loeding & Sturm, Hamburg

Raum Stadt Form

von Brigitte Bedei

Das Werk von Irina Ojovan war zunächst geprägt durch eine klassische, akademische Ausbildung, die in Chisinau, der Hauptstadt ihres Heimatlandes Moldawien, begann. Von dort wechselte die Künstlerin 2009 nach Italien und studierte in Turin an der Accademia Albertina druckgraphische Techniken. An der Accademia di Belle Arti in Rom setzte sie ihr Studium der Malerei fort, fand sich jedoch in der gleichen konservativen Schule wieder wie in Moldawien. Ab 2012 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Günther Förg, Matthias Dornfeld und Gregor Hildebrandt, bei dem sie 2018 Meisterschülerin war. Erst hier traf die Künstlerin auf eine offene Kunstszene und Lehre, in der sie ihr künstlerisches Anliegen frei entwickeln konnte. Aktuell lebt und arbeitet sie in Düsseldorf.

»Oft inspiriert mich Architektur« sagt Irina Ojovan, und orientiert sich an Strukturen und Gegenständen, die sie in ihrer Umgebung wahrnimmt und die sie in ihrem Werk durch die Wahl des Ausschnittes oder Blickwinkels stark abstrahiert Aber auch persönliche Erinnerungen an architektonische und räumliche Partien, Farb- und Lichtspiele sowie emotionale Empfindungen führen die Künstlerin in die Abstraktion. Ojovans Vater war Architekt und viele ihrer Arbeiten sind u.a. inspiriert von Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Die Bildkompositionen sind dabei auf geometrische, farbig angelegte Formen reduziert, die sie wie eine Architektin zusammenbaut und die sich im Bild zu einer flächigen Räumlichkeit entfalten. Die einzelnen Elemente werden dabei genau austariert, Farben für die jeweiligen Formen bestimmt und präzise mit unterschiedlich großen Pinseln in Öl oder Aquarell auf Leinwand, Papier oder direkt auf die Wand gesetzt. Bis zu zehn Schichten legt sie dabei übereinander, ein langwieriger Prozess, der vor Beginn der Arbeit festgelegt ist. Ihre Konstruktionen erarbeitet sie zunächst als Papiercollagen, Modelle, die sie schließlich malt. Allein durch Form und Farbe erzeugt Ojovan die Illusion von Räumen, die mal auf dem Kontrast nur einer oder zweier Farben basieren, mal vielschichtig angelegt sind. Das Spektrum des Farbauftrages reicht dabei von deckenden Farbflächen in matt oder glänzend, bis hin zu lasierend aufgetragenen, sich überlagernden Schichten. In ihren Skulpturen setzt sie ihr künstlerisches Prinzip fort und schafft minimalistische Formen, die sie beispielsweise aus Aluminiumplatten oder -rollen schneidet und im Ausstellungsraum platziert.

Im Herbst 2022 haben wir Irina Ojovan nach Hamburg eingeladen, um ihre Bildfindungen in der Werkstatt von Ellen Sturm-Loeding in eine druckgraphische Technik zu übersetzten. Sie entschied sich für die Aquatinta, die als malerischste Tiefdrucktechnik gilt und so dem Medium der Malerei nahekommt. Vier Wochen lang hat sich die Künstlerin von der Architektur und den Farben der Stadt inspirieren lassen und ihre sechsteilige Serie mit Liebe. Hamburg entwickelt. Wie in ihrer Malerei gelingt es Irina Ojovan auch in der Druckgraphik durch die Reduktion und Überlagerung geometrischer Formen farbige Flächen und Linienführungen zu schaffen, die eine ganz eigene Räumlichkeit entwickeln. Dabei nutzt sie die Eigenheiten der Aquatinta und druckt unterschiedlich kräftige Tonwerte in drei Graphiken von nur einer Druckplatte. Die Linienführung in Blatt 3 und 6 erreicht die Künstlerin durch die Blindätzung einzelner Flächen. In den ersten drei Aquatinten werden die geometrischen Formen jeweils von zwei Platten mehrfarbig zusammengefügt. Die Überlagerung von zwei Farben führt in Blatt 2 zu einem dunklen Grünton. Die Farbigkeit der Serie wird bestimmt von verschieden nuancierten Blau- und Rottönen und verbindet die Motive miteinander. Es sind die Farben des Herbstes sowie beiläufige Entdeckungen im Stadtraum, aber auch visuelle Empfindungen und Erinnerungen, die in der Serie zusammenfließen und in strenger Klarheit und reduzierten Formen ihren Ausdruck finden.

Das Druckgraphik-Stipendium hat Irina Ojovan nachhaltig beeinflusst und so hat sie in Düsseldorf einen zusätzlichen Atelierraum angemietet, um sich eine eigene Werkstatt einzurichten und weiter mit manuellen Drucktechniken zu experimentieren.

Irina Ojovan

Portrait-(Photo-Credits-Adrienne-Meister.jpg

1988 geboren in Chisinau, Moldawien, lebt und arbeitet in Düsseldorf

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