Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

Heimo Zobernig

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393 A Mappe

A-Reihe, 393. Wahl
I. Quartal 2024

Inkjet-Print
29,7 × 42,0 cm

Papierqualität: 300 g/qm mediaJET Museum Natural Velvet
Druck: PigLab, Hamburg
Mappe: Klug-Conservation, Immenstadt i.A.

SCHWARZ AUF WEISS

Das medienübergreifende Werk des österreichischen Künstlers Heimo Zobernig bildet ein eigenes analytisches System, mit dem er sich seit über 40 Jahren im internationalen Kunstbetrieb bewegt. Auf der Biennale von Venedig waren seine Arbeiten ebenso zu sehen wie im Museum of Modern Art in New York oder auf der Documenta in Kassel.

In den frühen 1980er Jahren beschäftigt sich Zobernig vorwiegend mit der »ausdruckslosen« Sprache geometrischer Abstraktion in der Malerei. Aus dieser Zeit stammen die Vorlagen für seine aktuelle Edition. Nach der Beziehung dieser frühen Arbeit zu seinem Gesamtwerk hat Brigitte Bedei den Künstler in einem Interview gefragt, das sie per E-Mail im Januar 2024 geführt hat.

griffelkunst: Ihre Edition geht zurück auf eine Arbeit, die bereits 1984 entstanden ist. Was war das damals für eine Zeit? Wo haben Sie gelebt, womit haben Sie sich beschäftigt?

Heimo Zobernig: Ich hatte gerade mein Studium abgeschlossen, 1982/83 im Schauspiel Frankfurt als Bühnenbildner gearbeitet, in Wien mein erstes kleines Atelier im WUK, einem autonom besetzten Gebäude, eingerichtet und entschlossen, mich nur mehr der freien Kunst zu widmen. Es gab in Wien in der Kunst, wie auch in vielen anderen westlichen Städten, eine außergewöhnliche Aufbruchsstimmung, ein Aufbegehren gegen die Akademisierung der Avantgarden der 1960er und 70er Jahre. Eine neue Generation von Galerien eröffnete ihre Räume. Nach frühen öffentlichen Auftritten mit Performances und Filmvorführungen hatte ich erste Ausstellungen. In dieser Zeit entstanden eine Vielzahl von Arbeiten auf Papier sowie kleine skulpturale Architekturmodelle und ich entschied mich für radikale Abstraktion in der Malerei. Für Figuration erschienen mir Video und Photographie als die geeigneteren Medien.

griffelkunst: Die ursprüngliche Werkserie, aus der wir sieben Motive für die Edition ausgewählt haben, ist aus geometrischen Grundformen entwickelt. Wie viele Arbeiten umfasst die Serie im Original und wie ist sie entstanden?

Heimo Zobernig: Im Souterrain des Atelierhauses hatte ein befreundeter Buchbinder seine Werkstätte eingerichtet. Von ihm hatte ich diverse geometrisch geschnittene Kartonabfälle: damit und mit einer Lackspraydose sind an einem Nachmittag 29 Blätter entstanden. Es war ein großes Vergnügen mit diesen trivialen Mitteln etwas zu machen. Unsere Wahrnehmung ist ja in gewisser Weise darauf ausgelegt, zwanghaft Muster zu erkennen. Scheinbar zufällig angeordnete abstrakte geometrische Formen verführen dazu, Gesichter, Landschaften und Architekturen zu erkennen. Das zeigt uns, wie schwer es ist, etwas gänzlich Unsinniges zu machen.

griffelkunst: Damals haben Sie die Arbeit nicht ausgestellt. Sie zeigen sie nun, 40 Jahre später, als Edition. In welcher Beziehung steht die Serie zu ihrem Werk?

Heimo Zobernig: Es ergab sich damals keine passende Gelegenheit diese Reihe geschlossen zu zeigen, so sind sie über Jahre fast vergessen im Graphikschrank gelegen. Bei den Überlegungen für eine geeignete Idee zur Einladung für eine Edition der griffelkunst ist mir diese frühe Arbeit wieder in den Sinn gekommen. Im Rückblick ist mir dabei aufgefallen, dass viele Bildfindungen aus meiner ersten künstlerischen Dekade bis heute Gültigkeit haben. Zwar entwickeln sich über die Jahre Methoden weiter, aber viele Motive sind bis heute wiederkehrend. Durch die technologischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte ist es durch digitale Bearbeitung der Scans und die besondere Qualität des Inkjet-Prints möglich, dass die Edition nun nicht nur eine einfache Reproduktion der ursprünglichen Vorlagen ist, sondern wie ein Original erscheint. Die vorliegenden Drucke sind absichtlich sehr kontrastreich, die Farbe ist haptisch auf dem Qualitätspapier, schöner als die Originale.

griffelkunst: Häufig führen Sie Ihre Werke in Schwarz aus. Auch unsere Edition ist schwarz auf weiß im Inkjet-Print gedruckt. Welche Rolle spielt Farbe als Gestaltungsmittel für Sie?

Heimo Zobernig: In den 1980er Jahren hatten meine Skulpturen vorwiegend die Farbe Schwarz, um Schwere vorzutäuschen, aber ich begann in diesen Jahren auch meine persönliche Farbpalette zu suchen. Kontraststarken und eindeutigen Farbwerten gebe ich den Vorzug. Aus den Erfahrungen im Atelier mit der materiellen Wirklichkeit, launigen Vorlieben und der Lektüre einer vielfältigen Sammlung an Büchern zum Thema Farbe führte das dann zu der Arbeit an dem Buch Farbenlehre, Ferdinand Schmatz / Heimo Zobernig, Springer Verlag Wien / New York, 1995. Zusammen mit dem Dichter und Theoretiker Ferdinand Schmatz haben wir uns für Buchprojekte wie Die Kunst der Enzyklopädie und Lexikon der Kunst 1992 an das Thema Farbe herangearbeitet und ein Buch verfasst, das gänzlich ohne Farbe gestaltet ist. Nur Text und Liniendiagramme, Schwarz auf Weiß.

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1958 geboren in Mauthen, Österreich, lebt und arbeitet in Wien, Österreich

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