Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

Asana Fujikawa

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393 C6

C-Reihe, 393. Wahl
I. Quartal 2024

Radierung

Druckkostenzuschlag 393 C3: € 5,–
Papierqualität: 300 g/qm Hahnemühle Alt Lünen, hellweiß matt
Druck: Atelier für Druckgrafik, Wedel

Lebendige Mythen

von Brigitte Bedei

Asana Fujikawa ist eine Geschichtenerzählerin. In ihren Werken verbindet sie häufig japanische und europäische Mythologien mit Elementen aus Märchen, die sie verändert und neu erzählt. So fließen auch eigene Erfahrungen der Künstlerin in ihre Bildgeschichten ein. Diese kreisen um verschiedene Figuren, wie Fabelwesen oder Göttinnen aus der japanischen Mythologie, die ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Sie können Helfende in der Not sein, aber auch großes Unglück mit sich bringen. Manchmal gehen sie eine Verbindung mit menschlichen Wesen ein – dann wird es kompliziert.

Von der Beziehung zwischen Mensch und Tier oder auch Himmelswesen erzählen die sechs Radierungen von Asana Fujikawa, die sie für die griffelkunst entwickelt hat. Darin verliebt sich ein Junge in eine Vogelfrau, die ihre Krallenfüße so hässlich findet, dass sie ihm diese nicht zeigen mag. Vor lauter Liebeskummer senkt sie traurig ihren Kopf. Umgeben von anderen, ungeliebten Lebewesen, die sie bei sich aufgenommen hat, scheint sie mutlos. Denn auch diese verheimlicht sie vor dem Jungen. Was wird aus einer Liebe, der das Vertrauen fehlt? Häufig zitiert die Künstlerin in ihren Arbeiten die Figur der Himmelsmädchen. Diese sind überaus schön und können dank eines Kleides aus Federn fliegen. Dem liegt die Sage von den Tennyo zugrunde, die als Hofdamen der Kaiser im Himmel dienen. Eine der bekanntesten Geschichten ist die Legende von einer Tennyo, deren Kleid von einem Bauern während eines Bades im Fluss gestohlen wird, sodass sie nicht in den Himmel zurückfliegen kann. Sie heiratet ihn schließlich und bekommt zwei Kinder mit ihm. Ihre Geschwister drängen sie zurückzukehren, bürden ihr jedoch auf, zunächst 1.000 Schuhe zu fertigen. Anders als in der ursprünglichen Überlieferung, in der die Tennyo ihre Familie zurücklässt, nimmt sie sie in Asana Fujikawas Version mit. Die Radierung zeigt, wie sie ihre Kinder und den Ehemann, auf einem Schleier schlafend, in den Himmel zieht.

Formal greift sie in ihren Zeichnungen und Radierungen häufig auf japanische Rollbilder, die sogenannten Emaki, zurück. Diese entstanden im 6. Jahrhundert und sind illustrierte Erzählungen, die auf Handrollen gezeichnet, gemalt und gedruckt wurden. Das Format und der Bildaufbau zielen weniger auf die Fixierung eines Bildzentrums ab, sondern auf Bewegung. Es handelt sich um Bilderschichten, die als eine frühe Form von Comics oder Animationen betrachtet werden können. So sind in ihren Radierungen häufig mehrere Geschichten gleichzeitig zu sehen. Einfluss auf ihre Arbeit hat auch die Literatur: »Meine Arbeit wird zum Beispiel sehr stark von früher Literatur aus Japan inspiriert, etwa durch den Schriftsteller Natsume Soseki. Trotzdem lebe ich natürlich in der Gegenwart und werde von alltäglichen Geschehnissen beeinflusst«, sagt die Künstlerin.

Ihre Geschichten sind von glücklichen und traurigen Momenten geprägt und der Frage danach, wie wir mit Leid, Schmerz und dem Unbekannten umgehen. Die Künstlerin erzählt in ihren Arbeiten davon, wie Herausforderungen bewältigt werden können, aber auch von der Liebe in allen ihren Facetten. So sind es grundsätzliche Daseinsfragen nach Verantwortung, Vertrauen und der Macht der Liebe, die Fujikawa in ihren farbig angelegten Radierungen verhandelt. Die Arbeiten zeigen zudem eine Wertschätzung und tiefe Verbundenheit mit der Natur. Gedruckt werden die Motive von mehreren Kupferplatten, wobei Fujikawa hier zwei Formen der Radierung miteinander verbindet: die zeichnerische im Vernis mou, der Weichgrundätzung, und die malerische in der Aquatinta. Bereits während ihres Studiums an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg beginnt die Künstlerin damit, ihre Zeichnungen auf die Radierplatte zu übertragen. Gegen Ende ihres Studiums erweitert sie ihre Techniken auf die Keramik, indem sie ihren Motiven einzelne Protagonisten und Protagonistinnen entnimmt, die als Keramikfiguren Gestalt annehmen.

Fotograf.Andy-Michaelis_1_.jpg

1981 geboren in Tokio, Japan, lebt und arbeitet in Hamburg

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