Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

André Lützen

C-Reihe / 364. Wahl
IV. Quartal 2016

C-Prints

40,0 x 50,0 cm

Habibi Khartum


1. Ohne Titel

2. Ohne Titel

3. Ohne Titel

4. Ohne Titel

5. Ohne Titel

6. Ohne Titel

Papierqualität: Kodak Professional Endura Premier

Hersteller: foto company altona, hamburg

Drei Orte, drei Welten
von Stephanie Bunk

Der Filmvorführer legt eine neue Rolle in den altmodischen Projektor ein, sein Körper ist abgewandt, sodass man sein Gesicht nicht sieht. Durch die Bewegung sind seine Arme leicht unscharf. Der Raum ist spärlich beleuchtet und aufs Wesentliche reduziert: ein rotes Licht strahlt durch ein Loch in der Wand – der Film fängt an.
Mit diesem Bild beginnt die Serie mit sechs Photographien des Hamburger Künstlers André Lützen. Die 2015/2016 in Khartum im Sudan entstandenen Aufnahmen sind Teil eines groß angelegten Projektes, in dem Lützen die Auswirkungen des Klimas und des Klimawandels auf Lebensräume beobachtet, die sich durch extreme und extrem gegensätzliche Wohn- und Lebensbedingungen auszeichnen. Seinen Fokus legt er auf die Diskrepanz zwischen Wohn- und Außenraum, drinnen und draußen, privat und öffentlich, die durch das Klima, aber auch die sozialen Umstände verstärkt wird.
Die Arbeit an der Triologie begann mit einem fünfmonatigen Aufenthalt im nordrussischen Winter. In der Stadt Archangelsk herrschen acht Monate im Jahr eisige Temperaturen, die bis auf 40 Grad unter Null fallen. Die Menschen verlassen in dieser Zeit ihre Wohnungen kaum und richten sich fast höhlenartig in ihren Plattenbauten und alten Holzhäusern ein. Im Gegensatz dazu wird Kochi in Südindien vom Monsun beherrscht: Heftiger Regen überflutet Straßen und öffentliche Plätze und zwingt die Menschen in ihre Häuser, wo sie bei großer Hitze beengt miteinander leben. Der dritte Teil ist im Sudan, im Nordosten Afrikas entstanden. Die Hauptstadt Khartum liegt am Nil, doch die Nähe zur Wüste ist auch dort spürbar.


An allen drei Orten sind intime Porträts in privaten Wohnungen entstanden, die sich mit Außenaufnahmen abwechseln. Vor allem über eine eigene Farbigkeit und Stimmung vermittelt der Künstler einen Eindruck vom Alltag der Menschen. Besonders überraschend ist dabei das Bild, das von Khartum entsteht, einem Ort, über den man in der Regel nicht viel weiß. Rotund Lilatöne herrschen vor, hier und da etwas Grün, die Stimmung wirkt müde und gedämpft, als würde eine große Schwere oder Hitze in der Luft liegen. Gelangweilt sitzt ein junges Paar auf einem modernen Sofa, eine Szene, wie sie sich überall zutragen könnte. Allein die traditionelle Kleidung des Mannes verweist auf einen anderen kulturellen Kontext. Unerwartet ist auch ein gestreifter Fußabtreter, der ebenso stolz wie selbstverständlich benutzt wird, genauso wie das kaputte Auto im Hintergrund des Bildes. In ihrem trüben Rot und Beige stehen beide im Kontrast zum Weiß des Gewandes und der Steinfliesen.

André Lützens Photographie ist schwer einzuordnen. Zwar würde man ihn zu den Vertretern künstlerischer Photographie zählen, die dokumentarisch vorgehen. Seine Langzeitprojekte sind der Wirklichkeit verpflichtet und oft auch politisch motiviert, wie etwa die Aufnahmen von den Grenzen Europas, die er thematisiert hat, lange bevor sie in den Fokus der Öffentlichkeit gerieten. Doch seine Bildsprache ist subjektiv. Sie lebt von der Serie und dem fast schon filmischen Ablauf von Bildern, was sich besonders in den Photobüchern Lützens erschließt.

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geboren 1963 in Hamburg

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