Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>

Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst

<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>

Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

André Butzer

E_598_Andre_Butzer.jpg
E 598
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E 599

E 598
ohne Titel
48,0 × 37,0 cm


E 599
ohne Titel
48,0 × 37,0 cm

Papierqualität: 350 g/qm Zuber Rieder Pur Coton
Druck: Handsiebdruckerei, Berlin

Absichtlich absichtslos

von Stephanie Bunk

André Butzer ist in erster Linie Maler. Gleichnishaft verkörpert seine Malerei die wiederkehrenden Extreme der Geschichte. Farben und Flächen, Figuration und Abstraktion, Politik und Popkultur vereint er zu Sinnbildern der menschlichen Existenz. Eine Graphik ist für ihn dabei »durchaus gleichbedeutend wie ein Ölgemälde« und spielt in seinem Werk von Anfang an eine fundamentale Rolle. Seit 2001 ist ein beachtliches druckgraphisches OEuvre entstanden, zu dem 2022 ein Werkverzeichnis erschienen ist. Der Herausgeber Alexander Linn würdigt in seinem Vorwort den Stellenwert der Druckgraphik: »Schon die frühen Linolschnitte zeigen: Die Graphik ist von Anbeginn vollgültiger Teil des Werks von André Butzer. Alles ist da und kraftvoll formuliert. In der Einfachheit ihres Ausdrucks zeigen sich seine Figuren, Farben und Formen, die grundlegenden Motive und Themen in einer Klarheit, wie sie nur in der Graphik erreichbar ist.« (André Butzer, Unvollständiges Werkverzeichnis der Druckgrafik, Band I, 2001–2022, S. 3)

Neben Linolschnitt arbeitet der Künstler mit Lithographie, Radierung, Monotypie und seit 2011 auch mit Siebdruck. 2021 hat André Butzer das erste Mal mit der Handsiebdruckerei in Berlin für eine gemeinsame Edition zusammengearbeitet, weitere folgten, u.a. für den Kölner TASCHEN Verlag. Auch die Edition für die griffelkunst ist in Zusammenarbeit mit der Handsiebdruckerei entstanden. Sie zeigt zwei Variationen einer von Butzers wiederkehrenden Figuren. Neben der »Katze«, dem »Friedens-Siemens« (einem freundlichen Kopf-Wesen), dem »Wanderer« bzw. dem »Schandenmensch« (einer Verbindung von Edvard Munchs Der Schrei und dem Totenkopf der SS) ist »die Frau« eines seiner ikonischen Motive, das seit 2002 im Zentrum seiner Arbeit steht.

Nach der Besonderheit seines druckgraphischen Werks gefragt, antwortet Butzer: »Man darf es nicht mit Absicht schief machen, aber man darf es auch nicht mit Absicht gerade machen.« Denn er ist überzeugt, dass es erst, wenn man »Technik hundertprozentig nicht beachtet oder das Material nicht respektiert, mit dem man umgeht, passieren kann, dass man gerade dadurch eine hohe Sensibilität entwickelt, für das Material, da man es absichtslos verwendet.«

Ebenso »absichtslos« hat Butzer für die griffelkunst zwei Frauenporträts geschaffen. Charakteristisch sind der angedeutete Blusenkragen und die Karos auf dem Kleid, die an die Tuschen und Papierschnitte von Henri Matisse erinnern, der neben Edvard Munch, Henry Ford und Walt Disney zu Butzers »Lieblingspersönlichkeiten« zählt. Die beiden Drucke der Edition belegen die zentrale Bedeutung der Wiederholung für sein Schaffen und sein Verständnis von Einzigartigkeit. In einem Gespräch mit Guillermo Solana anlässlich seiner diesjährigen Einzelausstellung im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid betont Butzer, dass ein Werk nur dann einzigartig sein kann, wenn es Teil einer bestimmten Qualität der Wiederholung sei: »It can only be unique, if it’s part of a certain quality of ongoing repetition.« (André Butzer, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, 2023, S. 63)

Vergleicht man die beiden Einzelblätter, bekommt man einen Eindruck von der Idee, dass allein durch die Wiederholung ein Unikat entstehen kann, denn die beiden Drucke verbindet ebenso viel wie sie trennt: Erscheinen zunächst nur die Quadrate auf dem Kleid anders verteilt zu sein, entdeckt man bei genauer Betrachtung, dass jeder einzelne Pinselstrich anders ausfällt und jede Linie einen anderen Verlauf nimmt. In diesem Sinne kann erst durch den Bezug auf etwas bereits Dagewesenes das Einzigartige und das Neue entstehen.

Nach mehreren Jahren in Kalifornien, wo er unter freiem Himmel malte, lebt André Butzer heute am Berliner Wannsee.

André Butzer

Portrait-Butzer.jpg

1973 geboren in Stuttgart, lebt und arbeitet in Berlin

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