griffelkunst

Zwei Mal Liebe: Jonathan Meese über seine Liebe zu Mutter Brigitte und zur giffelkunst

Vieles im Leben ähnelt oder wiederholt sich oder gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Aber die eigene Mutter ist einmalig und einzigartig. Der Künstler Jonathan Meese steht für grenzüberschreitende und mitunter provokative Performances und Aktionen und Reflektionen über die Kunst. Er ist seit vielen Jahren ein Star und enfant terrible der Kunstwelt, der seine Vorstellungen von Kunst und Demokratie hochhält und immer wieder vehement thematisiert. Seit Anbeginn ist seine Mutter bei allen Aktionen dabei. Sie schreitet auch schon mal ein – etwa bei unserem Sommerfest, als sie den Eindruck hatte, dass die Performance nun doch lange genug dauere. Freundlich riet sie ihm, nun mal zum Ende zu kommen, woraufhin er sie kurzerhand zu sich auf die Bühne bat.


Meese bei seiner Geburtstagsrede auf dem Sommerfest am 30.8.2025 in der griffelkunst, mit Mutter Brigitte

Die lebenslange Symbiose der beiden ist einzigartig und auch, wie er als Künstler seine Mutterliebe in seinem Werk immer wieder neu thematisiert und offen zelebriert.

Der griffelkunst ist Meese seit Jahren eng verbunden. Nachdem wir ihn zur 400. Jubiläumswahl eingeladen haben, bittet er seine mittlerweile 95-jährige Mutter Brigitte, ihn in die Tabor-Presse nach Berlin zu begleiten, wo er sie direkt auf den Litho Stein porträtiert. Das Porträt ist eine Liebeserklärung – einerseits ein „typischer Meese“ und zugleich doch ungewöhnlich sensibel und fein in der Darstellung.


Jonathan Meese porträtiert seine Mutter auf den Lithostein, Tabor Presse Berlin


Brigitte und Jonathan Meese mit Klaus Büscher und Paul Klös in der Tabor Presse Berlin.

Zu unserem Sommerfest Ende August hat Jonathan Meese ein achtseitiges Manuskript verfasst, eine Art Hohelied auf die griffelkunst, ein Geburtstagsgruß mit verschiedenen Statements, moderiert von den Mumins. Was zunächst eher als begleitendes Material zur Performance gedacht war, wurde so oft nachgefragt, dass wir beschlossen, daraus eine eigene Edition zu machen. So entstand etwas, das es in der griffelkunst bislang noch nie gegeben hat: ein Künstler, der gleich mit zwei unterschiedlichen Editionen in einer Wahl vertreten ist. Das Manifest „ERZGRIFFELKUNST MUMINMEESES“ erscheint auf acht Plakaten in einer von ihm gestalteten und signierten Mappe.

Jonathan Meese; „ERZGRIFFELKUNST MUMINMEESES“, Mappe mit 8 Postern