Im Gegenteil: Karin Sander
Von uns eingeladen beschäftigt sich Karin Sander mit dem Prinzip griffelkunst, also mit der demokratischen Idee der druckgraphischen Vervielfältigung von Kunstwerken. Durch die reproduzierenden Techniken wird ja normalerweise jede unserer Editionen zu einer homogenen Serie gleicher Drucke.
Für ihre Edition entscheidet sich Karin Sander daher gegen das Drucken. Stattdessen beschreibt sie jedes Blatt individuell von Hand mit dem immer gleichen Satz: „Nichts ist egal“. Jede Arbeit ist also ein Unikat. Die Variationen reichen von großen Blockbuchstaben, die sich über die gesamte Breite des Blattes ziehen, bis zu wie Notizen ausgeführter Schreibschrift, die schräg auf dem Blatt sitzt.
Statt die Blätter zu signieren, worin ja eigentlich die finale Authentifizierung besteht, stempelt sie ihr Monogramm samt Jahreszahl und kehrt so die gewohnten Konventionen um. Das Motiv entsteht handschriftlich und die Unterschrift wird gedruckt.
Ein weiteres typisches Merkmal unseres Wahlreihensystems ist bekanntlich, dass man bis zu sechs Motive aus einer Reihe wählen kann, aber jedes Motiv nur einmal. Auch mit diesem Prinzip bricht die Künstlerin. Von ihrem Einzelblatt können Sie – ausnahmsweise – bis zu maximal sechs Varianten bestellen. Wie genau die von Ihnen bestellten Blätter aber am Ende aussehen werden, das erfahren Sie erst im Herbst bei der Abholung.

E 614 (Variante 1)

E 614 (Variante 2)

E 614 (Variante 3)