Exit-Strategie: Stefan Marx
Der in Berlin lebende Künstler ist bei der Königlichen Porzellan-Manufaktur nicht nur ein gern gesehener Gast. Marx hat inzwischen einen festen Arbeitsplatz in der KPM-Meistermalerei, wo er, genauso wie es dort Tradition ist, seine Motive direkt auf das Porzellan malt – jedes einzelne Stück. Dort ist bereits 2019 die Vase Forever Yours für die griffelkunst entstanden. Seitdem hat er Tassen, Teller, Zuckerdosen und Suppenterrinen von KPM gestaltet, vor allem der ikonischen Urbino-Serie. Sie wurde 1931 entworfen von Trude Petri (1906–1998), fast zeitgleich mit der Gründung unserer Vereinigung. Urbino gilt als Ikone des Bauhaus-orientierten Porzellandesigns: klar, sachlich, funktional, zeitlos.
Zu seinen neuesten Kunstwerken zählen Teller, die er vom Tisch an die Wand verlagert. Haftet Wandtellern schnell mal etwas Staub an, befreit Stefan Marx dieses Sammelobjekt von jedem Mief. Er setzt auf den klassischen Teller in kräftigem Grün mit einem Pinsel einen freien, gestischen Schriftzug. Im Zentrum erscheint das Wort Exit, ausgespart als Negativform. Die Farbe bleibt bewusst ungleichmäßig, der Duktus sichtbar und lebendig. So entsteht ein spannungsvoller Dialog zwischen strenger Form und freier Geste. Durch eine Bohrung im rückseitigen Standring des Tellers wird dieser zum Wandobjekt und erhält eine neue Funktion. Jeder Teller wurde von Marx von Hand bemalt und ist ein einzigartiges Unikat.
