griffelkunst

WOLS

B-REIHE, 320. WAHL, IV. QUARTAL 2005

320 B1 Frauenbildnis: Sonia Mossé
320 B1 Frauenbildnis: Sonia Mossé
320 B2 Frauenbildnis: Simone Schiffrin
320 B2 Frauenbildnis: Simone Schiffrin
320 B3 Frauenbildnis: Suzanne Magisson-Borel
320 B3 Frauenbildnis: Suzanne Magisson-Borel
320 B4 Frauenbildnis: unbekannt
320 B4 Frauenbildnis: unbekannt
Frauenbildnis: Denise Kerny
Frauenbildnis: Denise Kerny
Frauenbildnis: unbekannt (rückseitiger Vermerk durch Gréty Wols „Lindbergh“)
Frauenbildnis: unbekannt (rückseitiger Vermerk durch Gréty Wols „Lindbergh“)
320 B7 Frauenbildnis: unbekannt
320 B7 Frauenbildnis: unbekannt

Bereits anlässlich der Edition Wols. Sieben Selbstbildnisse im Herbst 2001 haben wir in Aussicht gestellt, uns einer anderen photographischen Werkgruppe von Wols, seinen zahlreichen faszinierenden und ungewöhnlichen Frauenporträts, einmal gesondert zu widmen. Das geschieht nun mit Herausgabe der Serie Wols. Blickwechsel. Frauenporträts aus den 1930er Jahren. Wie bei der Betrachtung von Wols Leben und Werk häufiger der Fall, kommt auch die Beschäftigung mit der Geschichte dieser Porträts, neben der Begeisterung für die Arbeit als solche, einem kunsthistorischen Krimi gleich.

Wols hatte als junger Mann in Dresden bei der Porträtphotographin Genia Jonas das Photographieren erlernt. Nach seiner Emigration nach Paris 1933 nutzte er diese Fähigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Neben Auftragsporträts entstanden dort zahlreiche Aufnahmen von Freunden aus der Literatur-, Kunst- und Schauspielszene. Claus Mewes, Leiter des Kunsthaus Hamburg und Kurator der viel beachteten Ausstellung Wols – Aquarelle und Zeichnungen (2000), beschäftigt sich seit geraumer Zeit intensiv mit Wols’ Gesamtwerk. Sein sorgfältig recherchierter Text für unsere Mappe mit den sieben Selbstbildnissen von Wols wirft ein neues Licht auf die berühmte Serie. Auch die aktuelle Edition wird durch einen Text von Claus Mewes begleitet, in dem er die Ergebnisse seiner Nachforschungen dokumentiert, abbildet und analysiert. So konnte er zum Beispiel die Identität von vier der sieben porträtierten Frauen gesichert nachweisen, für eines der Photos die bislang angenommene Zuschreibung jedoch falsifizieren.
Gemeinsam ist der Serie nicht nur die Zugehörigkeit der Frauen zur Pariser Bohème der 1930er Jahre, sondern vor allem die Art und Weise, in der Wols sie photographiert hat. Keines der Porträts entspricht einer frontalen Gesichtsaufnahme im herkömmlichen Sinne. Anhand von Details wie Schmuck und Frisuren lässt sich vielmehr erkennen, dass die Frauen liegend und von oben photographiert wurden. Die ungewohnte Aufnahmeposition, der „Blickwechsel“, bewirkt eine nachhaltige Irritation, die einen Großteil der faszinierenden Ästhetik der Photos begründet. Gleichzeitig ist Wols gesamtes Oeuvre vom Einsatz dieser, wenn man so sagen möchte, polymorphen Perspektive geprägt. In diesem Sinne stellen die Photos keine Ergänzung des zeichnerischen, malerischen und druckgraphischen Werks dar, sondern führen, da sie auf das Engste mit dessen Genese verwoben sind, unmittelbar ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens.

E 358 - E 362 2001

E 358 ohne Titel 32,8 x 24,0 / 19,7 x 14,8
E 358 ohne Titel 32,8 x 24,0 / 19,7 x 14,8
E 359 ohne Titel 24,7 x 20,8 / 11,8 x 10,4
E 359 ohne Titel 24,7 x 20,8 / 11,8 x 10,4
E 360 ohne Titel 25,5 x 21,2 / 9,8 x 8,2
E 360 ohne Titel 25,5 x 21,2 / 9,8 x 8,2
E 361 ohne Titel 25,5 x 21,4 / 10,3 x 7,2
E 361 ohne Titel 25,5 x 21,4 / 10,3 x 7,2
E 362 ohne Titel 24,8 x 21,3 / 10,3 x 7,3
E 362 ohne Titel 24,8 x 21,3 / 10,3 x 7,3

B-Reihe / 303. Wahl III. Quartal 2001

303 B1 ohne Titel
303 B1 ohne Titel
303 B2 ohne Titel
303 B2 ohne Titel
303 B3 ohne Titel
303 B3 ohne Titel
303 B4 ohne Titel
303 B4 ohne Titel
303 B5 ohne Titel
303 B5 ohne Titel
303 B6 ohne Titel
303 B6 ohne Titel
303 B7 ohne Titel
303 B7 ohne Titel

E 348 2001

E348 2001 Rückenakt 40,3 x 30,4 / 26,9 x 25,5
E348 2001 Rückenakt 40,3 x 30,4 / 26,9 x 25,5

E 338 - E 343 2000

E 338 ohne Titel 25,6 x 21,0 / 14,0 x 9,0
E 338 ohne Titel 25,6 x 21,0 / 14,0 x 9,0
E 339 ohne Titel 23,6 x 22,4 / 9,4 x 9,9
E 339 ohne Titel 23,6 x 22,4 / 9,4 x 9,9
E 340 ohne Titel 25,3 x 23,8 / 10,0 x 9,5
E 340 ohne Titel 25,3 x 23,8 / 10,0 x 9,5
E 341 ohne Titel 32,0 x 24,6 / 13,9 x 8,9
E 341 ohne Titel 32,0 x 24,6 / 13,9 x 8,9
E 342 ohne Titel 25,0 x 20,5 / 10,4 x 7,4
E 342 ohne Titel 25,0 x 20,5 / 10,4 x 7,4
E 343 ohne Titel 25,0 x 20,8 / 10,4 x 7,5
E 343 ohne Titel 25,0 x 20,8 / 10,4 x 7,5

A-Reihe / 290. Wahl II. Quartal 1998

290 A1 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 18,5 x 17,9
290 A1 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 18,5 x 17,9
290 A2 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A2 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A3 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A3 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A4 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A4 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A5 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A5 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A6 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0
290 A6 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 26,5 x 18,0

B-Reihe / 284. Wahl IV. Quartal 1996

284 B1 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 26,2 x 17,7
284 B1 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 26,2 x 17,7
284 B2 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 26,2 x 17,7
284 B2 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 26,2 x 17,7
284 B3 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 23,6 x 17,7
284 B3 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 23,6 x 17,7
284 B4 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7
284 B4 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7
284 B5 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7
284 B5 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7
284 B6 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7
284 B6 ohne Titel 38,0 x 28,7 / 18,3 x 17,7

E 248, E 249 1995

E 248 Salon d‘Elégance 40,0 x 30,0 / 20,0 x 20,3
E 248 Salon d‘Elégance 40,0 x 30,0 / 20,0 x 20,3
E 249 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 21,6 x 20,3
E 249 ohne Titel 40,0 x 30,0 / 21,6 x 20,3

B-Reihe / 224. Wahl IV. Quartal 1981

224 B1 Gousse d‘ail  37,5 x 28,5 / 23,5 x 17,4
224 B1 Gousse d‘ail 37,5 x 28,5 / 23,5 x 17,4
224 B2 Lapin avec peigne et harmonica 37,5 x 28,5 / 23,3 x 17,0
224 B2 Lapin avec peigne et harmonica 37,5 x 28,5 / 23,3 x 17,0
224 B3 1 Oeuf ... quelle surprise! 37,5 x 28,5 / 25,6 x 17,5
224 B3 1 Oeuf ... quelle surprise! 37,5 x 28,5 / 25,6 x 17,5
224 B4 Le Lapin pendu 37,5 x 28,5 / 26,1 x 17,4
224 B4 Le Lapin pendu 37,5 x 28,5 / 26,1 x 17,4
224 B5 Canaille sur la Palisade 37,5 x 28,5 / 17,7 x 18,6
224 B5 Canaille sur la Palisade 37,5 x 28,5 / 17,7 x 18,6
224 B6 Po - Pol 37,5 x 28,5 / 22,9 x 17,3
224 B6 Po - Pol 37,5 x 28,5 / 22,9 x 17,3
Porträt-Wols_1.jpg

WOLS

1913 geboren in Berlin als Alfred Otto Wolfgang Schulze 
1919 Übersiedlung der Familie nach Dresden. Außerordentliche musikalische Begabung (im Geigenspiel) 
1924 Freundschaften mit Fritz Bienert, Fritz Löffler, Otto Dix 
1931 Wols verlässt die Schule vor Abschluss des Abiturs. Fritz Busch bietet ihm Stelle als Konzertmeister an. Lernt Photographie im Photoatelier von Genja Jonas. 
1932 kurze Zeit am Bauhaus bei Moholy-Nagy und Mies van der Rohe. Aufenthalt in Paris im Kreis von Léger, Arp, Giacometti, Ozenfant,
Miró, Dali, Max Ernst, Sartre u. a. 
1933 seit September aus Opposition nicht mehr in Deutschland gewesen. Betätigt sich als Photograph. Aufenthalt in Spanien und auf Ibiza. 
1937 arbeitet als offizieller Photograph für den „Pavillon de l’Elégance“ und stellt seine Photographien in einer Pariser Galerie aus. Nach dem Vorbild eines an ihn gerichteten Telegramms, das seinen verstümmelten Namen enthält, nennt er sich fortan Wols.
1939 14 Monate Internierungslager. Es entstehen Hunderte von Zeichnungen und Aquarellen.
1940 Entlassung aus dem Lager durch Heirat mit Gréty. 
1940–45 lebt in Cassis und Dieulefit/Drôme 
1945 erste Ausstellung bei René Drouin in Paris. Kehrt nach Paris zurück und bleibt dort. 
1947 weitere Ausstellungen in Paris, New York und Mailand. 
1951 zieht nach einer Alkohol-Entziehungskur nach Champigny. 
1951 stirbt am 1. September in Paris.