Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>

Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

Mårten Lange

Götterboten

von Stephanie Bunk

Der Yoyogi Park ist einer der größten Parks in Tokio, vergleichbar mit dem Central Park in New York oder dem Großen Tiergarten in Berlin. Der Kontrast zwischen der ultramodernen japanischen Metropole und dem waldartigen Park könnte nicht größer sein. Dort lebt eine spezielle Krähenart, die Dickschnabelkrähe, die größer ist als die europäische Krähe und eher an einen Raben erinnert. Während Mårten Lange 2008 in Tokio studierte, besuchte er den Yoyogi Park regelmäßig. Seitdem ist er mehr als sieben Mal dorthin zurückgekehrt, um diese Krähen zu photographieren. Dazu benutzt er neben einem Teleobjektiv auch einen Blitz, um sein Motiv perfekt auszuleuchten. Das Gefieder der schwarzen Vögel hebt sich dadurch glänzend schwarz vor dem metallisch wirkenden lichten Grau der Blätter ab. Die Aufnahmen wirken gleichzeitig reduziert und detailgenau, flächig und dreidimensional. Inspiriert wurde Mårten Lange durch historische japanische Tuschemalerei, deren besondere Kunst in dem Spiel mit Hell-Dunkel-Kontrasten liegt. In den traditionellen japanischen Gemälden ist die Krähe ein wiederkehrendes Motiv. Auch in der Photographie ist sie ein Sujet. So hat ihr etwa der japanische Photograph Masahisa Fukase mit seinem Buch Ravens 1986 ein Denkmal gesetzt. Die Krähe ist in Japan sehr beliebt, da sie als Botin der Götter gilt und demnach eher gute Nachrichten in Aussicht stellt. Auch in Schweden, dem Heimatland Langes, ist die Krähe im Volksglauben positiv besetzt. In der nordischen Mythologie symbolisiert der Rabe die Weisheit. So hatte etwa der Gott Odin stets die beiden Raben Hugin und Munin bei sich.

Dass Krähen sehr intelligent und an den Menschen gewöhnt sind, hat der Photograph während der Arbeit an der Serie Yoyogi Crows erfahren. Nachdem sie anfangs ängstlich auf das Blitzlicht reagierten, lernten sie rasch, dass es nicht wirklich gefährlich ist und ließen sich von der Anwesenheit des Photographen nicht weiter stören. Nichtsdestotrotz gelten sie auch als Plage, vergleichbar den Tauben in europäischen Großstädten. Ihnen hat Lange eine eigene Serie gewidmet: Citizen (2015) zeigt diese Vögel aus nächster Nähe als ganz eigenständige Charaktere und stellt sie als die eigentlichen Bewohner Londons dar. Genau diese Schnittstelle zwischen Natur und Kultur interessiert Mårten Lange. Als genauer Beobachter findet er selbst in den unwirtlichen urbanen Steinwüsten Reste von Natur, während er in vermeintlichen Naturphänomenen den Einfluss des Menschen sichtbar macht.

Langes Art zu erzählen ist die Aneinanderreihung einzelner Beobachtungen, die in der Abfolge ein Gesamtbild ergeben. Eines von Langes bevorzugten Medien ist daher das Photobuch, zuletzt erschien 2017 The Mechanism. Dafür bereiste er die wichtigsten internationalen Metropolen auf der Suche nach Gemeinsamkeiten. Durch die konsequente Beschränkung auf die Schwarzweiß-Photographie wirken Langes Photographien wie aus der Zeit gefallen. Sie nehmen den Betrachter mit auf eine Zeitreise. Man betrachtet die Gegenwart leicht verwundert aus einer anderen Perspektive – ob aus der Vergangenheit oder aus der Zukunft, das bleibt unklar.

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Mårten Lange
geboren 1984 in Göteborg, Schweden,lebt in Berlin. Er studierte Photographie an der Universität Göteborg und an der University for the Creative Arts in Farnham, Großbritannien. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, unter anderem bei MACK Books, London und betrieb von 2007 bis 2010 den Verlag Farwell Books.

Einzelausstellungen: 2017 MELK, Oslo; Webber Gallery, London und Robert Morat
Galerie, Berlin.

Ausstellungsbeteiligungen: 2018 [Control] No Control, Hamburger Kunsthalle;
The Moderna Exhibition, Moderna Museet, Stockholm, Sweden.

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