Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>

Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Bogomir Ecker signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Bogomir Ecker signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Bogomir Ecker signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Bogomir Ecker signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

Martin Werthmann

B-Reihe / 352. Wahl IV. Quartal 2013

Farbholzdrucke

1. Final Scenery I 73 x 53 cm / 70 x 50 cm
2. Final Scenery II 73 x 53 cm / 70 x 50 cm
3. Final Scenery III 73 x 53 cm / 70 x 50 cm
4. Final Scenery IV 73 x 53 cm / 70 x 50 cm
5. Final Scenery V 73 x 53 cm / 70 x 50 cm
6. Last Episode 53 x 73 cm / 50 x 70 cm

Papierqualität: 250 g/qm Zerkall Bütten
Drucker: Saal Presse, Bergsdorf

Druckstöcke im Baukastenprinzip

von Sophie Victoria van der Weiden

Das Werk von Martin Werthmann ist multimedial und lässt sich als ein grundsätzliches Nachdenken in Bildern, Installationen und Skulpturen verstehen.

Werthmann verfolgt in seinen Arbeiten einen im weitesten Sinne bildhauerischen Ansatz. Während des Studiums an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg konzentriert er sich zunächst auf rein installative Arbeiten: raumgreifende eklektische Environments, in die er einzelne, für sich abgeschlossene Skulpturen einfügt und so große umfassende Gesamtinstallationen schafft. 2007 tauchen erste, großformatige Holzschnitte in seinem Werk auf, als Bildmedium insofern konsequent, als der Holzschnitt ein skulpturaler Prozess ist, der in einem Bild endet. Dabei geht es Werthmann nie um die Vervielfältigung von Bildern, sondern darum, bestimmte Oberflächen, Farbflächen und Strukturen zu erzeugen. Meist werden die Platten nach einem Druck vernichtet oder für andere Bilder weiterverarbeitet. Der großformatige Holzschnitt spielt seitdem eine zentrale Rolle in Werthmanns Werk. In den folgenden Jahren entwickelt er ein reiches Figurenspektrum, das mal an Spielzeug erinnert, mal Gestalten des mexikanischen Totenfests ähnelt, mal cartoonhafte oder ornamentale Züge hat. In jüngster Zeit entwickeln sich die Figuren immer stärker zu rein ornamentalen Elementen, und Werthmann verwendet mehr Aufmerksamkeit auf komplexe Strukturen sowie eingefügte Motive, die er nach Photovorlagen erarbeitet.

Neben den Bildern entstehen weitere große Installationen, wie zum Beispiel die Arbeit Diamant-Atem-Maschine, eine chemisch-technische Anlage, mit der Werthmann den Kohlenstoff aus seiner Atemluft zurückgewinnt und zu Diamanten presst. Eine weitere große Installation ist die Arbeit Sink, die Werthmann 2012 fertigstellt. Es ist eine gewaltige Holzkonstruktion mit den Maßen von 4 x 5 x 5 Metern. Der Betrachter kann über eine Leiter in das Zentrum eines großen Trichters steigen, durch den rund 500.000 Liter Wasser pro Stunde zirkulieren. Durch eine tangentiale Einspeisung des Wassers baut sich ein gigantischer Wasserwirbel auf. So findet sich der Besucher am Ende der Leiter im Mittelpunkt einer Naturgewalt, eine Perspektive, für die er gewöhnlich mit dem Leben bezahlen würde.

Im Zusammenspiel mit seinen Installationen wirken Werthmanns Holzschnitte wie eine poetische Ergänzung zu den oft konzeptionellen Raumgebilden. Wirft man gegenwärtig einen Blick in sein Berliner Atelier, stellt man fest, dass beide Seiten sich immer weiter verschränken und die Bilder zu einer direkten Erweiterung des Installationsraums werden. Diente bislang neben den freien Elementen noch gefundenes Bildmaterial als Vorlage für Strukturen und Motive, baut Werthmann inzwischen bühnenbildartige Settings auf, um gezielt Vorlagen für seine Holzschnitte zu erhalten.

Für die griffelkunst hat Werthmann eine Serie von sechs farbig angelegten Holzschnitten geschaffen, deren einzeln ausgesägte Formen wie Puzzleteile im Baukastenprinzip zusammengesetzt werden. Die »beweglichen«, mehrteiligen Druckstöcke werden Stück für Stück von Hand eingefärbt, wieder zu einer Form zusammengefügt und schließlich über eine schwarz gedruckte Grundfläche gesetzt. Die von Hand gedruckten Formen erhalten so ganz unterschiedliche Strukturen, da die Farbe nicht immer deckend am schwarzen Untergrund haften bleibt. Entstanden sind sechs Kompositionen, deren ornamentale Elemente sich zu skurrilen Wesen formieren, die sich am Ende auflösen.

352 B1
352 B2
352 B3
352 B4
352 B5
352 B6

Martin Werthmann

1982 geboren in Gießen

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