Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

Viktoria Binschtok

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387 A Mappe

A-Reihe / 387. Wahl
III. Quartal 2022

Fruits & Roses

Inkjet-Print

1. Pink Rose
45,0 × 35,0 / 40,0 × 30,0 cm
2. Red Rose
45,0 × 35,0 / 40,0 × 30,0 cm
3. Roses
45,0 × 35,0 / 40,0 × 30,0 cm
4. Bananas
35,0 × 45,0 / 30,0 × 35,0 cm
5. Berries
45,0 × 35,0 /35,0 × 30,0 cm
6. Mandarines
45,0 × 35,0 / 36,2 × 30,0 cm

Papierqualität: Tecco Fine Art pearl
Druck: Foto Company Altona
Hersteller Mappe: Reset St. Pauli Druckerei, Hamburg

Die Farbe der Rose

von Stephanie Bunk

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose
(Gertrude Stein)

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort »Rose« lesen? Denken Sie an eine bestimmte Rose, einen Duft, eine Farbe? Oder an die Idee einer Rose, an das, wofür sie steht? Ist die eine Rose so gut wie die andere? Diese und andere Fragen haben Gertrude Stein für den Bereich der Poesie beschäftigt. Viktoria Binschtok stellt sie mit den Mitteln der Photographie. In der sechsteiligen Edition für die griffelkunst Fruits & Roses arrangiert die in Berlin lebende Künstlerin handelsübliche Farbtonmuster-Papierstreifen zu minimalistischen Stillleben. Die einzelnen Farbspektren hat der Hersteller nach Vorbildern aus der Natur benannt: »Banana« bezeichnet eine Palette von Gelbtönen, »Mandarine« steht für Orange, »Berry« für Beerentöne. Die Töne, die sich unter dem Namen »Rose« gruppieren, variieren von rosa, über lachsfarben bis hin zu knallrot. Durch diese Zuschreibungen werden Farben emotionalisiert, was möglicherweise bei der Entscheidung für eine bestimmte Nuance unbewusst ausschlaggebend sein könnte. So assoziiert man mit »Banana« nicht nur die Frucht, sondern gleich auch das Klima, in dem sie wächst: Sonne, Wärme – Lebensfreude. Die Begriffe, die schwarz auf weiß am oberen Rand jedes Streifens zu lesen sind, bringt Viktoria Binschtok mit nur wenigen Handgriffen und einfachen Requisiten in die Form ihrer Namensgeber. So biegen sich fünf gelbe Streifen zu einem Bündel Bananen oder stehen rote Papiermuster vereinzelt oder zu dritt als elegante Rosen in einer kugelförmigen schwarzen Blumenvase. Das schlichte dunkle Setting ohne konkreten Realitätsbezug unterstreicht die Leuchtkraft der einzelnen Farbnuancen. Auch ohne viel Phantasie können wir dem Dargestellten Bedeutung zuweisen. Diese Umwandlung von Schrift und Farbe in ein erkennbares Objekt aus der physischen Welt ist eine einfache kognitive Leistung, mit der ein Algorithmus wahrscheinlich überfordert wäre.

Farbtonstreifen werden zur Herstellung von Farben eingesetzt, sowohl bei Wand- als auch bei Druckfarben. Das damit verbundene Farbsystem hat den Vorteil, dass sich identische Farben mischen lassen, allein über die Angabe einer Nummer bzw. eines Namens. Man denke an die Bedeutung der Pantone Farben, die sogar als Gradmesser der allgemeinen Stimmung gelesen werden können. Jedes Jahr werden einige Farbtöne als Trendfarben ausgegeben, die sich dann in der Mode oder bei Einrichtungsgegenständen wiederfinden lassen. 2022 etwa ist es »Very Peri«, ein »warmes und freundliches Blau«. Pantone bewirbt sich selbst als »universelle Sprache der Farbe«.

Auch die Photographie wird immer noch als »universelle Sprache« bezeichnet, die von jeder und jedem verstanden wird. Dass dies nur für sehr einfache Inhalte zutrifft, ist offensichtlich, und doch wird heute das Bild mehr denn je als zentrales Kommunikationsmittel eingesetzt. Die Gebrauchsweisen von Photographie sind vor allem durch die Digitalisierung, Social Media und das Internet explodiert: Bilder sind heute mobil, körper- und kontextlos. Man kann sie per Knopfdruck versenden und ausdrucken. Sie sind Botschaften, Konsumartikel und Informationsmedium gleichermaßen. Zentral ist dabei die Frage der Repräsentation, denn worauf beziehen sich netzbasierte, digitale Photos? Ein und dasselbe Motiv taucht heute in verschiedenen Kontexten auf, sodass auch die Zuweisung von Bedeutung fluide geworden ist. Viktoria Binschtok, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Timm Rautert studiert hat, untersucht die Photographie als sich ständig selbst veränderndes Medium, indem sie neue Gebrauchsweisen der Photographie in ihre Arbeitsweise integriert. Sie stellt Verbindungen zwischen den virtuellen Bildern und der analogen Welt her, wie auch der Titel ihres gerade bei Hatje Cantz erschienenen Buches Connection nahelegt.

Neben der Einzelausstellung im Oldenburger Kunstverein waren Viktoria Binschtoks Arbeiten 2022 auch im Rahmen der Gruppenausstellung Give and Take. Bilder über Bilder in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

Viktoria Binschtok

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1972 geboren in Moskau,
lebt und arbeitet in Berlin

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