Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

Katja Aufleger

E_567_Katja_Aufleger_9746.jpg
E 567, Vorderseite
E_567_Katja_Aufleger_9747.jpg
E 567, Rückseite
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E 567 in Plattencover
E_567_Katja_Aufleger_9745.jpg
E 567 in Plattencover

Katja Aufleger

Multiple

Vinyl-Schallplatte

E 567
REMAINING PIECES
Durchmesser 12 Zoll, 2 × 40 min.
A-side nearside of the moon
B-side far side of the moon
Cover: 31,5 × 31,0 × 0,4 cm

Data: NASA

Programming: Max Hübener

Mastercut: AMEISE, Hamburg
Pressing: R.A.N.D.

Around the Moon in 33 rpm

von Stephanie Bunk

Eine gewisse Gefahr scheint von Katja Auflegers Werken auszugehen. Eine falsche Bewegung und die Substanzen wie Nitroglycerin in den hochästhetischen Glasgefäßen gehen ihre explosive Verbindung ein und sprengen alles in die Luft. Zum Glück bleibt der große Knall der Phantasie überlassen. Skulpturale und installative Arbeiten bestimmen die Arbeit der in Berlin lebenden Künstlerin. Auch Performance und Film setzt sie ein. Wissenschaft und Gefühl, Daten und Vorstellungskraft verbinden sich in ihren hochästhetischen Arbeiten. Eine frühe Arbeit aus dem Jahr 2012 ist SUM OF ITS PARTS, eine Schallplatte, welche die Höhenmeter der Erdoberfläche in Tonhöhen wiedergibt und damit gleichzeitig das Relief der Erde in Vinyl verewigt. Eingeladen, eine Edition für die griffelkunst zu realisieren, beschloss Katja Aufleger, auch den Gefährten der Erde, den Mond, in Vinyl zu pressen. REMAINING PIECES ist nach Daten der NASA entstanden und zeigt auf der A-Seite die der Erde zugewandte und auf der B-Seite die »dunkle« Seite des Mondes. Es handelt sich um eine maßstabsgetreue Nachbildung des Erdsatelliten, die man hören und sehen kann. Ein Höhenmeter entspricht einem Hertz.

griffelkunst: Katja, du hast dich in mehreren Arbeiten mit dem Planeten Erde beschäftigt. In deiner Edition für die griffelkunst geht es zum Mond. Was fasziniert dich an den Himmelskörpern?

Katja Aufleger: Auf die Überlegung, wie es sich wohl anfühlt, mit einem Raumfahrzeug in den Weltraum zu fliegen, hat Buckminster Fuller mal geantwortet, dass wir alle Astronauten auf einem kleinen Raumschiff mit dem Namen Erde sind. Lässt man die Sonne außen vor, dann ist der Planet Erde das größte Objekt, das uns Menschen direkt betrifft. Noch haben wir keine Ausweichmöglichkeit. Die Erde ist so groß, dass wir sie nicht wirklich in ihrer Ganzheit erfassen können. Wir brauchen Gedankenmodelle, um sie uns vorstellen zu können. Wir schicken Schallplatten ins All, auf denen beispielhaft das Leben auf unserem Planeten abgebildet ist und hoffen, dass sie da draußen jemand findet und entziffern kann. Genauso könnte man meine erste Schallplatte SUM OF ITS PARTS als Modell, von dem sich die exakte Form der Erde rekonstruieren lassen könnte, ins Weltall schicken. Auf der Platte sind die Höhendaten der Erdoberfläche in Tonhöhen wiedergegeben und die Soundspur lässt die Nordhalbkugel auf der einen Seite und die Südhalbkugel auf der anderen erkennen. Der Mond ist der Gefährte der Erde, er ist unser nächster Nachbar und das nächste besterforschte Objekt im Weltraum. Wir sehen immer nur eine Seite des Mondes, und bis die uns abgewandte Seite umflogen und besucht wurde, gab es viele Mythen darüber wie sie aussieht und was dort zu finden wäre. Deshalb war es für mich eine logische Folge, die beiden Seiten des Mondes als nächste Schallplatte und Edition für die griffelkunst zu realisieren.

griffelkunst: Welche Rolle spielt der Sound für dich bei dieser Arbeit? Ist es wichtig, die LP auch anzuhören? SUM OF ITS PARTS zeigst du in Ausstellungen mit einem Schallplattenspieler, den können wir ja leider nicht mitliefern…

Katja Aufleger: Die Idee bei SUM OF ITS PARTS und REMAINING PIECES ist bei beiden, dass es funktionierende Schallplatten sind. Sie können mit jedem Schallplattenspieler abgespielt werden. Sie sind Soundträger und Bild gleichzeitig. Der Mond oder genauer seine Höhendaten bestimmen den Ton, und die Soundspur auf der Schallplatte lässt den Mond wiederum als Landkarte erkennen. Der Sound spielt damit auch dann eine große Rolle, wenn die LP nicht abgespielt wird. Sound hat eine große Verwandtschaft zur Mathematik und ist gleichzeitig
eine der sinnlichsten Kommunikationsformen. Sound wird als Therapie und als Folter benutzt. Der Körper und die Gefühle können sich ihm nicht verwehren ...

Katja Aufleger

Aufleger_portrait_web.jpg

geboren 1983 in Oldenburg, lebt und arbeitet in Berlin. 2013 schließt sie ihr Studium der Bildenden Kunst an der HFBK Hamburg ab.

Die Edition REMAINING PIECES ist Teil der Ausstellung STUDIO BERLIN, einer Kooperation zwischen der Sammlung Boros und dem berühmten Techno-Club Berghain, zu der im Distanz Verlag auch ein Katalog erschienen ist. Dort wurde auch Auflegers Buch zur Ausstellung im Museum Tinguely Gone, 2020/21 veröffentlicht. Eine Rezension der Ausstellung des Deutschlandfunks findet man unter:
https://www.ardaudiothek.de/kulturheute-beitraege/gone-eine-einzelausstellung-von-katja-aufleger-im-mus-etinguely-basel/83942398

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