Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

Daniel Spoerri

Tischset-Block im Schuber

E 489
vorher – nachher 75,0 x 75,0 x 1,5 cm

zwei verschiedene Motive à 25 Blatt im Block, Schuber aus Balsaholz, vorder- und rückseitig mit jeweils signiertem Blatt kaschiert, Rücken mit Lasergravur


Das Objekt wird direkt an die Mitglieder versandt. Verpackung und Versand sind im Preis enthalten.

Druck Tischset-Block: BenatzkyMünstermann Druck GmbH, Hannover
Hersteller Schuber: Tischlerei Metz, Hamburg
Schuber: Balsaholz, lasiert

Ein Fallenbild als Tischset

von Dirk Dobke

Daniel Spoerri wird am 27. März 1930 als Daniel Isaac Feinstein in Galati, Rumänien geboren, flüchtet 1942 vor den Nationalsozialisten mit der Mutter und seinen Geschwistern nach Zürich. Dort beginnt er 1949 eine Ausbildung an der Theatertanzschule, 1952 führt ihn ein Stipendium erstmals nach Paris. 1954 wird er erster Tänzer am Berner Stadttheater. In dieser Zeit trifft er Künstler wie Dieter Roth, Bernhard Luginbühl, Claus Bremer, André Thomkins und Meret Oppenheim. Bereits 1956 wendet er sich allmählich vom Tanz ab und kehrt nach Paris zurück, wo er Kontakt zu Pol Bury, Jesus-Rafael Soto, Marcel Duchamp und Man Ray hat und sich fortan ganz der bildenden Kunst widmet. Ab 1960 entstehen seine ersten »Fallenbilder«, die zu seinem künstlerischen Durchbruch werden sollen: Abgegessene Tische, deren Reste samt benutztem Besteck, Flaschen, Schalen etc. er auf der jeweiligen Tischplatte fixiert, um diese dann, ohne Beine, als Tafelbild senkrecht zu hängen. Mit dieser Art Überhöhung der eigenen Relikte und der Forderung nach einer Verschmelzung von Kunst und Leben nähert er sich der Fluxus Bewegung und dem Happening an. Er ist ferner einer der Mitunterzeichner des Manifests der »Nouveaux Réalistes« in Paris. Im Jahr 1968 gründet er die Eat-Art Edition und eröffnet das Restaurant Spoerri in Düsseldorf, das er bis 1972 führt. Im Restaurant wird Essen mit exotischen Lebensmitteln wie Känguru- oder Krokodilfleisch als Kunst zelebriert und es finden Aktionen und Bankette statt. 1970 eröffnet er dort zusammen mit Carlo Schröter die Eat-Art-Gallery. Sie laden Künstler ein, mit Lebensmitteln zu arbeiten, darunter César, Roy Lichtenstein, Robert Lindner oder Dieter Roth. Letzterer arbeitete seit Mitte der Sechzigerjahre mit Lebensmitteln in seiner Kunst und war bis zu seinem Tode einer der engsten Freunde Spoerris und sicher auch künstlerisch ein wichtiger Weggefährte.

Spoerri arbeitet als Dichter, Bühnenbildner, Regisseur, Verleger, Objektkünstler, Filmemacher und einige Jahre als Akademieprofessor. Seit 1990 lädt er am Monte Amiata in Italien befreundete Künstler ein, an seinem Skulpturengarten Hic terminus haeret – Il Giardino di Daniel Spoerri mitzuwirken. Seinen Lebensmittelpunkt hat er seit 2009 in Wien und betreibt in Hadersdorf ein eigenes Museum und Restaurant.

Für uns hat Daniel Spoerri ein »Tischset« zum Gebrauch konzipiert, was einmal mehr seinen Anspruch an die Verbindung von Kunst und Leben ausdrückt. Er gestaltete einen gedeckten Tisch für zwei Personen. Die Mahlzeit Boudin noir, ein französisches Blutwurstgericht, ließ er einmal frisch aufgetischt photographieren und einmal, nachdem das Essen beendet war. Beide Motive finden sich in unserer Edition nun als auf Papier gedrucktes Tischset in Form eines Abreißblocks. Dank eines hölzernen Schubers wird die Arbeit so zu einem imposanten Multiple. Die beiden Motive sind vorder- und rückseitig auf den Schuber montiert und jeweils signiert, wodurch das Kunstwerk selbst dann erhalten bleibt, wenn längst alle 50 darin enthaltenen Tischsets verbraucht sind… Mit seinem »Tischset« überträgt Daniel Spoerri auf äußerst originelle Art und Weise seine künstlerische Arbeit für uns in eine Edition.

E 489
E 489

Daniel Spoerri

1930 geboren in Galati, Rumänien

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