Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst

Martin Walde

Multiple

Objekt aus Kompositharz und Kohlepulver in Holzbox
E 518
Schattenei
die welt der komponenten kennt keine äquivalente
ca. 7 x 5,5 x 4,5 cm

Das Objekt liegt in einer bestempelten und vom Künstler signierten Holzbox

Material: Kompositharz/Kohlepulver
Produktion: Jumpei Shimada, Wien

Handmates

von Brigitte Bedei

Bereits auf der documenta X 1997 in Kassel waren die Handmates von Martin Walde im wahrsten Sinne des Wortes »in aller Hände«: eiförmige, lichtdurchlässige Objekte aus Latex, etwas kleiner als ein Gänseei, die im Inneren einen transparenten Kern verbergen. Man kann ihn nur ertasten, nicht aber sehen. Zwischen Latex und festem Kern befindet sich eine Gelschicht, die die Bewegung der Form im Inneren flüssig-gleitend ermöglicht. Seitlich weist der Latexballon eine zusätzliche kleine Wölbung auf, die in der Hand ein ungewöhnliches Tasterlebnis vermittelt. Die Handmates bilden eine hybride kulturelle Vereinigung. In einem Objekt wird etwas vereint, das sowohl dem asiatischen als auch dem europäischen Prinzip gemeinsam ist: Qigongkugeln, zwei Metallkugeln, die mit einer kreisenden Bewegung der Finger in einer Hand gedreht werden – und dem Worrystone, der aus einem Element besteht und in der Hand gedreht, gerieben und gedrückt wird. Die Handmates erfordern das Erlernen eines neuen Handgriffs, um sie in ihrer ganzen Form wahrzunehmen.

Martin Walde ist ein Finder und Erfinder von Formen. Er stattet alltägliche Materialien mit neuer Faszination aus und verführt den Besucher dazu, sie zu berühren. In teilweise langwierigen Materialerprobungen entwickelt er eine ganz eigene Dingwelt, die uns vor unerwartete Situationen stellt. Viele Arbeiten des im österreichischen Innsbruck geborenen Künstlers funktionieren über einen versteckten, immanenten Antrieb, einen Griff, der die Handhabung des Objekts verändert. Die Jelly Soap-Stücke zum Beispiel schmelzen in der Hand: wenn man sie reibt wie Seife, fallen sie in Bröckchen auseinander.

Für die griffelkunst hat Martin Walde die Idee der Handmates wieder aufleben lassen. Mit dem Schattenei hat er ein Objekt aus schwarzem Kompositharz und Kohlepulver geschaffen, das im Gegensatz zu früheren Arbeiten beinahe alles Licht schluckt. Von Hand geschliffen und poliert hat es Unikatcharakter. Kein Ei gleicht dem anderen. Die Form weist dabei die für Waldes Handmates typische Ausbuchtung auf, eine sanfte Rebellion gegen die klassische Eiform, aus der etwas nach außen zu drängen scheint. Das Schattenei ist für ihn das zentrale Element, das Wesentliche der Handmates. Im Gegensatz zu den früheren Arbeiten wird es bei der Benutzung nicht in Mitleidenschaft gezogen oder gar zerstört. Es bleibt unverändert in seiner Oberfläche. Aufbewahrt wird das Schattenei in einer Holzkiste, die vom Künstler mit einem Motiv gestempelt und signiert wird.

E 518

Martin Walde wird 1957 in Innsbruck, Österreich geboren. Er studiert an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Max Seiler und Arnulf Rainer.
1991 erhält er den Otto-Mauer-Preis, 1998 den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst.
Er lebt und arbeitet in Wien.
Seine Arbeiten sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen, u.a. 1997 documenta X, Kassel; 2001 days of hope, Biennale di Venezia, Venedig; 2009 Hallucigenia, ZKM Medienmuseum, Karlsruhe (E, K), 2010 Unken, MARTa Herford, Herford (E, K); 2015 The Liquid and the Magic, Stadtgalerie Saarbrücken (E)

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