Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

Jorinde Voigt

A-Reihe, 342. Wahl, II. Quartal 2011
Symphonic Parts/Rhythmus Berlin I-VI, 2011 Lithographien 50,0 x 70,5 cm

1. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin I
2. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin II
3. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin III
4. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin IV
5. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin V
6. Symphonic Parts/Rhythmus Berlin VI

Papierqualität: Incisioni Bütten 310 g/qm
Drucker: Tabor Presse, Berlin

Jorinde Voigts Arbeiten bewegen sich an der Grenze zwischen Zeichnung und Schrift. Versucht man sie zu „lesen“, folgt man unwillkürlich ihrer dynamischen Strichführung und wird automatisch von dem Rhythmus erfasst, den ihre Zeichnungen formal wie inhaltlich zum Thema haben. Die in der Regel seriell angelegten, oft großformatigen Blätter folgen einer inneren Logik, welche die Künstlerin durch die Benennung der einzelnen Elemente offenlegt. „Melodie, Zäsur, Beat, Loop, Himmelsrichtung, Rotation, Blickwinkelbereich, Position, Countdown/Countup-Loop“, alle diese Elemente bilden den Möglichkeitsraum, in dem Jorinde Voigt die Blätter der Edition für die griffelkunst verortet. Man findet sie in den Graphiken als handschriftliche Einträge wieder, durchnummeriert und mit Zeichen versehen. So ist etwa der Beat ein schwarzes Quadrat, die Melodie eine Linie. Voigts Form der Aufzeichnung erinnert an die Notation eines musikalischen Werks, doch so einfach macht die Künstlerin es dem Betrachter nicht, ihre Bilder zu verstehen, viel zu komplex und subjektiv sind ihre Partituren. Die Zeichnungen sind nicht linear lesbar, vielmehr hat die Künstlerin verschiedene Rotationswinkel, Zeitebenen und Betrachterpositionen in ihren Arbeiten angelegt, die über die Zweidimensionalität des Papiers hinausweisen. So ist in der Edition für die griffelkunst nicht der Verlauf nur einer Melodie zu verfolgen, sondern es stehen sich auf jedem Blatt zwei Systeme (a und b) gegenüber, die wiederum aus bis zu 27 Melodien zusammengesetzt sind.
Die Blätter muten wie naturwissenschaftliche Diagramme an, doch der Erkenntniswert unterscheidet sich deutlich vom Anspruch an eine wissenschaftliche Darstellung, wo es vor allem um das Sichtbarmachen von Gesetzmäßigkeiten und Abhängigkeiten geht. Zwar spielen auch in Jorinde Voigts Arbeiten Statistiken und Kausalitäten eine zentrale Rolle, doch sie dienen der Sichtbarmachung von übergeordneten Zusammenhängen wie etwa Prozessen des Nachdenkens und der Wahrnehmung, die immer auf einer gewissen Gleichzeitigkeit und Gleichwertigkeit der Verarbeitung beruhen. „Die Parameter wirken wie ein Orchester zusammen. Nur handelt es sich nicht um einen spezifischen Klang, sondern um die Struktur, die individuell mit der Vorstellung konkreter Melodien gefüllt wird. Wie man Musik auch ohne Kenntnis der Partitur verstehen und hören kann, ist Symphonic Parts/Rhythmus Berlin I-VI genauso rein visuell genau erfassbar. Die universale Ansicht macht die übergreifende rhythmische Struktur sichtbar, die in den einzelnen Blättern singulär angelegt ist“, wie Jorinde Voigt die Wirkung ihrer Arbeit beschreibt. Dabei verdichten sich die einzelnen Elemente zu einer gemeinsamen Form, die den Bildcharakter der Zeichnung bestimmt und für sich selbst steht. Verstärkt wird dieser Eindruck durch musikalische Zeichen, die in hellem, leuchtendem Rot auf die einzelnen Blätter gedruckt wurden. Diese Zeichen zeugen deutlich von dem gestischen, physischen Moment von Jorinde Voigts Arbeitsweise und verstärken beim Betrachter das Gefühl für den eigenen Rhythmus der Serie.

Stephanie Bunk

342 A1
342 A2
342 A3
342 A4
342 A5
342 A6

Jorinde Voigt

1977 geboren in Frankfurt am Main

 

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