Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

Heidi Specker

A-REIHE, 332. WAHL, IV. QUARTAL 2008
Kleine Kirche, 2008
Farbphotographien
36,0 x 30,0 cm / 30,0 x 24,0 cm

1. Kleine Kirche 1
2. Kleine Kirche 2
3. Kleine Kirche 3
4. Kleine Kirche 4
5. Kleine Kirche 5
6. Kleine Kirche 6

Papier: Fuji Christal Archive
Hersteller: LeoLab, Hamburg

Heidi Speckers Ansatz zeigt sich im konzeptionellen seriellen Nebeneinander der zu Gruppen angeordneten Photografien. Die Künstlerin untersucht in ihrer Arbeit das Verhältnis von architektonischen Strukturen, Darstellungskonventionen und Wahrnehmungsmustern. Um diese sichtbar zu machen, hat sie schon früh auf das Mittel der digitalen Bearbeitung der Motive zurückgegriffen und ihnen auf diese Weise gleichermaßen eine subjektive und abstrakte Komponente hinzugefügt. Besondere Aufmerksamkeit widmet Heidi Specker dem Werkstoff Beton, der sich seit der Werkgruppe „Teilchentheorie“ wie ein roter Faden durch ihr Werk zieht. Die Auseinandersetzung mit dem Beton findet einen Höhepunkt in der Serie „Concrete“ (engl. Beton), wo sie sich ausschließlich mit diesem Material beschäftigt und in dessen weiteren Kontext auch die Edition für die griffelkunst steht. In „Concrete“ reflektiert Specker die Architektur des „Brutalismus“ am Beispiel dreier Gebäude, die sie in photographischen Tableaus aus neun bis zwölf Bildern thematisiert. Le Corbusier gilt als einer der führenden Architekten dieser Stilrichtung, die sich zu Beginn der 1950er Jahre herausgebildet hat und ihren Namen von dem französischen Wort für Sichtbeton „Béton brut“ ableitet. „Für mich hat Beton etwas Faszinierendes. Es ist eine vielfältig anwendbare flüssige Masse, die zu beliebigen Formen gegossen werden kann“, so die Künstlerin in einem Interview mit Hans Ulrich Obrist über ihre Vorliebe für den Werkstoff. Eine weitere Besonderheit von Beton ist, dass sich trotz der Dauerhaftigkeit und Härte des Materials an seiner Oberfläche selbst feinste Spuren abzeichnen, sei es bereits durch die beim Guss verwendeten Holzverschalungen oder später durch Einflüsse von Außen, so dass der Beton einen organischen Charakter bekommt.

Die Kirche Saint Bernadette du Banlay, die Heidi Specker für ihre Griffelkunst-Edition ausgewählt hat, wurde 1965 in Nevers in Frankreich von dem Architekten- und Philosophen-Duo Claude Parent und Paul Virilio erbaut. Das Gebäude nimmt Elemente der Betonbunker aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs auf, wie man sie heute noch entlang der Atlantikküste finden kann: „Dramatisch auskragend, ist das Volumen in einem Bewegungszustand eingefroren, der an die prekäre Balance der vom Meer unterspülten Betonbunker erinnert“, wie Michèle Schell in der Neuen Zürcher Zeitung schreibt. Die Kirche zeichnet sich durch eine schräge Ebene aus, auf der sich die Gemeinde versammelt.

Doch die von Specker gewählten Ausschnitte wollen keinen Eindruck des Ganzen vermitteln, vielmehr wiederholen sich innerhalb der Serie einzelne Ansichten, während andere, „eindeutigere“ fehlen. Bis auf ein Fenster mit Bleiverglasung weist nichts darauf hin, dass es sich bei dem von Heidi Specker porträtierten Gebäude um eine Kirche handelt. Im Gegenteil, durch die versetzte Wiederholung einzelner Ansichten aus verschiedenen Perspektiven entsteht im Verlauf der Serie ein eigener Rhythmus, der weniger die Architektur selbst, als vielmehr die Wahrnehmung und die Erfahrbarkeit von Architektur thematisiert. Ihr geht es nicht um Wiedererkennbarkeit, sondern um das Aufzeigen von Strukturen, wie sie durch Architektur gesetzt werden. Die monochromen, fast schon schwarz-weiß anmutenden Photographien laden ein, die subjektive, persönliche Perspektive auf die kleine Kirche zu teilen, ohne jedoch vollständig darin aufzugehen.

332 A1
332 A2
332 A3
332 A4
332 A5
332 A6

Heidi Specker

1962 geboren in Damme

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