Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

Barbara Probst

B-Reihe / 374. Wahl, II. Quartal 2019

Inkjet-Print
38,8 × 58,8 cm

1. ohne Titel
2. ohne Titel
3. ohne Titel
4. ohne Titel
5. ohne Titel
6. ohne Titel

Papierqualität: 308 g/qm Hahnemühle Photo Rag
Hersteller: PIGLAB, Hamburg

Moment, zwei Mal

von Stephanie Bunk

Barbara Probsts Arbeiten thematisieren das, was die Photographie normalerweise verschweigt: Jede Aufnahme zeigt nur eine einzige Perspektive, nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Gesamtgefüge. Indem Probst eine Szene gleichzeitig mit verschiedenen Kameras aus mehreren Blickwinkeln aufnimmt, überwindet sie diese Einschränkung und öffnet ein weites Experimentierfeld für ihre photographischen Versuche. Ihre konzeptionellen Arbeiten bezeichnet die Künstlerin auch als »Exposures«. Viele verschiedene Bedeutungen schwingen hier mit, wie die Entwicklung des Filmmaterials, die Enthüllung oder Zurschaustellung, auch eine gewisse Gefahr, die in der Sichtbarmachung steckt. Zum Versuchsaufbau gehören neben der Künstlerin und ihren Kameras ein Model und ein ausgewählter Ort.

Barbara Probst studierte Bildhauerei bevor sich ihre Arbeit in Richtung Photographie entwickelte, was man ihren Arbeiten noch anmerkt: Einerseits ist es in der Bildhauerei selbstverständlich, ein Objekt aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können. Andererseits resultiert daraus auch eine besondere Sensibilität für das Verhältnis zwischen Model, Raum und Beobachter. Beim Betrachter entsteht das Gefühl, selbst Teil einer Szene zu werden. Er versucht unwillkürlich, die einzelnen Motive zueinander in Bezug zu setzen und miteinander in Einklang zu bringen. Doch Probst erzählt keine Geschichten, es gibt kein Vorher und Nachher, keinen Erzählstrang. Die Künstlerin zelebriert vielmehr die Gleichzeitigkeit und das freie Spiel der Assoziationen, das sich aus der Multiperspektivität entwickelt.

Ein wichtiger Schauplatz sind die Straßen und Häuser New Yorks, der Stadt, in der Barbara Probst auch die meiste Zeit lebt. Statisten und zufällig beteiligte Passanten bereichern die Versuchsanordnung, die sie im Vorfeld minutiös geplant hat, um dann im Moment der Aufnahme den Zufall ins Spiel zu bringen. Die Anzahl der gleichzeitig ausgelösten Kameras bestimmt die Anzahl der Aufnahmen, aus der sich eine »Exposure« zusammensetzt.
Dreizehn Kameras, die gleichzeitig ausgelöst wurden, waren bisher die maximale Anzahl eines Versuchsaufbaus. In der Edition für die griffelkunst kamen zwei Kameras zum Einsatz, die aus verschiedenen Perspektiven auf eine belebte New Yorker Straßenkreuzung gerichtet waren.

Die wie ein Diptychon auf einem Bogen angeordneten Aufnahmen zeigen die Straßenecke aus der Vogelperspektive und aus der Sicht eines Passanten. Anhand der Schatten kann man dem Tagesverlauf folgen und versuchen, die aus der Szene herausgehobenen Models im Überblicksbild wiederzufinden. Mode ist neben der Wahl der Location, des Models und der Gesten ein weiteres wichtiges Bildelement. Die Kleidung ist immer mit Bedacht ausgewählt – auch für berühmte Modemarken hat die Künstlerin schon gearbeitet. Die Griffelkunst-Edition entstammt einer Modestrecke, die die Künstlerin für das britische Magazin Wallpaper realisiert hat. Die zur Schau gestellte Mode im Tierprint steht in einem spannenden Kontrast zur Großstadtkulisse. Das Wechselspiel von Schwarzweiß zu Farbe verstärkt diesen Kontrast noch zusätzlich.

Barbara Probst

geboren 1964 in München, lebt und arbeitet in New York und München. Sie studierte von 1984 bis 1990 an der Akademie der Bildenden Künste, München, und der Kunstakademie Düsseldorf. Ihr Werk ist international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, aktuell im Rahmen der Ausstellungen Re-Visions in der Pinakothek der Moderne, München und Nullpunkt der Orientierung. Fotografie als Verortung im Raum, DZ Bank, Frankfurt. Einzelausstellungen sind 2019 u.a. in der Berliner Galerie Kuckei+Kuckei und im Le Bal, Paris zu sehen.
2016 erschien das Künstlerbuch 12 Moments bei Hartmann Projects, Stuttgart, für 2019 ist dort ein weiteres Künstlerbuch geplant.

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