Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>

Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

Monika Michalko

Einzelblätter

E 561
E 562

Farbholzdruck
E 561
All Fine
50,0 × 70,0 cm / 42,0 × 60,0 cm

E 562
Here in the Real World
50,0 × 70,0 cm / 42,0 × 60,0 cm

Papierqualität: 170 g/qm dorée
Drucker: Handdruck Loeding & Sturm, Hamburg

Die Flucht ins Bild

von Brigitte Bedei

Die Werke von Monika Michalko sind inspiriert von der Ferne, von diversen Reisen nach Frankreich, Portugal, Ägypten, Indien und in die Türkei. Mit phantastischen Landschaften, Architekturen, Ornamenten, Farbklängen und Stadtansichten, die sie in ihren Bildern und raumgreifenden Installationen aufleben lässt, nimmt sie uns mit auf ihre Reisen. Häufig finden sich in Ihren Bildern Anleihen aus der Volkskunst und der Folklore Osteuropas. Ihre Motive sind dabei durchzogen von einem abstrakten Bildvokabular: Rauten, girlandenähnliche Gehänge, Halb- und Vollkreise, Blasen, Tropfen und Gestänge verdichten sich spielerisch zu Bildern, manchmal sogar zu ganzen Ausstellungsräumen, indem typische Elemente aus den Bildern wiederkehren auf Wänden, in Teppichen und als Muster auf dem Mobiliar. Die Grenzen zwischen Bild und Raum löst sie in ihren Raumensembles auf, ebenso wie in ihren Tableaux Vivants, in denen sie lebende Personen zu Gemälden inszeniert.

Eine wunderbare Reise war für die in Berlin lebende Künstlerin auch ein sechswöchiger Aufenthalt in der Druckwerkstatt von Ellen Sturm-Loeding in Hamburg. Hier hatte sie 2015 während eines Druckgraphik-Stipendiums der griffelkunst verschiedene manuelle Drucktechniken erprobt: Lithographie, Radierung und Holzdruck. Der Hochdruck hatte es ihr besonders angetan, und so ist im Herbst 2016 eine Serie von fünf Farbholzdrucken für die griffelkunst entstanden.
Nun ist sie zurückgekehrt in die Druckwerkstatt nach Hamburg und hat erneut zwei Druckstöcke geschaffen, die geprägt sind von der typischen Formensprache und Farbigkeit der Künstlerin.
Der mehrfarbige Holzdruck All Fine von Monika Michalko schillert in bunten Farben und vielfältigen Formen. Positv- und Negativformen verzahnen sich ineinander und werden so zum Bild. Wie in einer Bildergeschichte setzt die Künstlerin gegenstandslose Zeichen in Blöcken nebeneinander und grenzt sie farbig voneinander ab. In Blau, Grün, Rosa, Gelb und Rot erstrahlen die einzelnen Bildfragmente.
Die Worte HERE IN THE REAL WORLD schneidet die Künstlerin in Versalien in einen weiteren Druckstock, immer im Wechsel als Positiv- und Negativform, eingebettet in abstrakte Bildelemente. Die einzelnen Partien der Druckform färbt sie mit kleinen Walzen unterschiedlich ein, sodass sich die Kolorierung im Druckprozess teilweise überlagert und ineinanderläuft. Die jeweils in sechs Farben angelegten Holzdrucke entstehen schließlich in einem einzigen Druckgang!

Die »reale Welt« kommt häufig über das Radio in Michalkos Atelier. Während des Malens hört sie Berichte über das Weltgeschehen, über Krisen, Aufstände und Naturkatastrophen. Je bunter und surrealer ihre Arbeit wird, desto mehr zeigt das Monika Michalkos Bewusstsein für die Realität und ihre innere Auflehnung dagegen – und die Flucht in ihre eigene (Bilder) Welt.

A-Reihe / 364. Wahl
IV. Quartal 2016

Farbholzdrucke
Blatt 1–3: 47,0 x 32,0 cm
Blatt 4–5: 64,0 x 47,0 cm
1. The corpse and the moon
2. Hey Simeon
3. Beyond all understanding
4. Dear Blalla W. Hallmann
5. Perla

Papierqualität: 56 g/qm Kozoshi Jo, creme
Druckerin: Ellen Sturm-Loeding, Hamburg

Malerische Holzdrucke

von Brigitte Bedei

the corpse and the moon
der tod hatte ein hobby von dem nicht viele wussten
und er sprach auch nicht so gern darüber.
doch es ging das gerücht umher, dass man ihn bei vollmondnächten
auf wäscheleinen balancieren sehen konnte.
warum er dies tat war damit noch nicht erklärt.
an einem regnerischen tag schrieb er eine postkarte
an seine freundin, die gute malerin.
darauf stand geschrieben: das spazieren auf wäscheleinen
hilft mir auch im dunklen zu scheinen.

Ernst Markus Stein


Ausstellungen von Monika Michalko sind häufig eine Art »Malerei Installation «, denn die in Berlin lebende Künstlerin bindet ihre Bilder in umfassende Raumgestaltungen ein. Farbige Vorhänge, Wand- und Bodenbemalung lassen dabei die Grenzen zwischen Bild und Präsentation zerfließen. Immer ist es ihr dabei wichtig, auf den Raum einzugehen. So etwa in der Ausstellung Nur nicht mit beiden Beinen auf der Erde stehen in der Galerie im Marstall in Ahrensburg 2015. Ihre Installationen aus Stoffen, Teppichen und bunt bemalten Gegenständen scheinen wie eine räumliche Übersetzung ihrer Bilder.

Ihre Malerei ist durchzogen von einem abstrakten Bildvokabular: Rauten, girlandenähnliche Gehänge, Halb- und Vollkreise, Blasen, Tropfen und Gestänge verdichten sich spielerisch zu Bildern, die inspiriert sind von Reisen nach Portugal, Ägypten, Indien und in die Türkei. Michalko malt farbige Traumlandschaften und lässt fantastische Stadtansichten in ihren Bildern aufleben. Häufig erheben sich ihre ornamentalen, farbig angelegten Formen aus dunklem Grund, was ihnen etwas Magisches verleiht. Monika Michalko hat in ihrer Malerei eine ganz eigene Formensprache und Farbigkeit entwickelt. Die für ihre Arbeit typischen Ornamente und Architekturformen erinnern formal an die großen Maler der klassischen Moderne, an Paul Klee und insbesondere an Joan Miró.

Nach Ruth May war Monika Michalko die zweite Stipendiatin der griffelkunst in der »Druckwerkstatt Handdruck Loeding & Sturm« in Hamburg. Mehr als sechs Wochen lang hat sie unter Anleitung von Ellen Sturm-Loeding auf den Lithostein gemalt, in Metall gestochen und ihre Motive schließlich in Holz geschnitten. Entstanden sind wunderbare Druckgraphiken, so vielfältig wie die verschiedenen Techniken, immer aber in der unverwechselbaren Handschrift der Künstlerin. Insbesondere die Farbholzdrucke haben die Jury begeistert, und so haben wir Michalko eingeladen, eine Serie für uns zu realisieren. Entstanden sind fünf mehrfarbig angelegte Hochdrucke, die eindrucksvoll zeigen, wie die Künstlerin ihr abstraktes Bildvokabular in die Graphik übersetzt hat: Dreiecke, Linien, Kreise, Oval- und Tropfenformen verdichten sich zu Bildern in der für sie typischen Farbigkeit. Die Farben werden monochrom gesetzt und von Ellen Sturm-Loeding mit der Handpresse mal deckend, mal durchscheinend auf feinem Japanpapier gedruckt. Zum Teil erheben sie sich aus dunklem Grund, immer verdichten sie sich zu horizontal angelegten, elementaren Formen. Dabei ist nichts gezirkelt oder mit dem Lineal gezogen, vielmehr haben die Bilder eine ganz eigene Handschriftlichkeit mit krummen Rändern und von Hand gezogenen Linien. Eine Ordnung von Fläche und Raum scheint dabei nahezu aufgehoben. Aus den abstrakten Formen tauchen einzelne Worte oder knappe Sätze auf, die grob ins Holz geschnitten sind: The corpse and the moon, Hey Simeon, Beyond, Blalla; eine Hommage an den Künstler Blalla W. Hallmann, zu dessen Arbeiten sich eine formale Nähe herstellen lässt.
Es sind magische und dabei gleichzeitig naiv anmutende Bilder, mit denen die Künstlerin uns zum freien Assoziieren einlädt.

364 A1
364 A2
364 A3
364 A4
364 A5

Monika Michalko, geboren 1982
in Sokolov, Tschechien, lebt und arbeitet in Berlin.

2003–2009 Studium der freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg
2006 École supérieure des beaux-arts de Marseille, Frankreich
2015 Werkstattstipendium der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

Einzelausstellungen
2020 Here in the real world (I), Salon Galerie, Berlin
2018 Veylon, Galerie Maïa Muller, Paris
2017 Eine ganz schöne Sucherei, Stadtscheune Otterndorf, Otterndorf
2016 Bleiben will ich wo ich nie gewesen bin, Kunsthaus Jesteburg, Jesteburg

Ausstellungsbeteiligungen
2019/20 Jetzt! Junge Malerei in Deutschland, Kunstmuseum Bonn, Museum Wiesbaden, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Deichtorhallen Hamburg (K)
2015 Still sein und langsam Kirschen essen, Keith, Berlin

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