Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

Franziska Holstein

C-Reihe / 363. Wahl
III. Quartal 2016

Handoffsetdrucke
37,6 x 29,6 cm / 35,6 x 27,6 cm
o. T. (6 von 52, RGB)
1. o. T. (1/6, RGB)
2. o. T. (1/6, RGB)
3. o. T. (1/6, RGB)
4. o. T. (1/6, RGB)
5. o. T. (1/6, RGB)
6. o. T. (1/6, RGB)

Papierqualität: 200 g/qm Igepa Profimatt
Drucker: Thomas Franke, Stein-Werk, Werkstatt für Lithographie, Leipzig

Die Abstraktion des Abstrakten

von Stephanie Bunk

Am Anfang des seriellen Arbeitens von Franziska Holstein steht nicht eine kompositorische Idee, sondern ein Verfahren bzw. eine prozesshafte Abfolge von Handlungen, deren Ergebnis ein Bild ist. Die Leipziger Malerin gibt die Rahmenbedingungen vor, unter denen sich ihre Bilder entwickeln können, und wägt die wesentlichen Faktoren wie Material, Farbauswahl und Anzahl der Wiederholungen ab. Auch die Zeit begrenzt sie, indem sie im Vorfeld die Dauer der malerischen Handlung festlegt. Nicht das eine abgeschlossene Einzelbild reizt sie, sondern das Arbeiten an einer Serie, die aus bis zu 100 Motiven bestehen kann. Diese zeigt sie in Ausstellungen oft vollständig, in strenger Anordnung und in Künstlerbüchern zusammengefasst.

Die Serie, aus der Franziska Holstein sechs Motive für die Griffelkunst-Edition ausgewählt und in Druckgraphik übersetzt hat, besteht aus 52 Papierarbeiten im Format 65 x 50 cm (s. Abbildung). Sie wurden in einem von Holstein entwickelten Verfahren hergestellt, das dem als »Abklatsch« bezeichneten Druckverfahren nicht unähnlich ist: Die Künstlerin trägt auf die Papierbögen beidseitig Acrylfarbe auf, legt sie zum Antrocknen aus und überarbeitet sie von neuem. Dabei lagert sich bei jedem Durchgang Farbe auf der Unterlage ab, die somit an manchen Stellen des Bildes fehlt und sich an anderen wieder anlagert. Der Prozess läuft in beide Richtungen ab:
Farbspuren lagern zwischen, gehen über und fallen ab, sodass ein wechselseitiger Austausch von frischer und angetrockneter Farbe entsteht. Durch das Abblättern und Ablegen der Farbe hinterlässt jeder Trocknungsgang Spuren auf dem Papier, die letztlich dem Zufall unterliegen. Die Bilder zu beschreiben ist fast unmöglich, so vielfältig fallen die Ergebnisse aus. Die Farben variieren im Verlauf der Serie und scheinen als Schichten in abstrakten Formen durch. Die Abstraktion führt Holstein mit der Edition für die griffelkunst noch einen Schritt weiter, indem sie ausgewählte Papierarbeiten verkleinert, rastert, in das Drei-Farb-System (RGB) übersetzt und von Zinkplatten drucken lässt. Durch zahlreiche Druckgänge steht die Farbe für den Handoffsetdruck ungewöhnlich dick auf dem Papier und mutet fast schon dreidimensional an. Die Bewegung des Betrachters hat Auswirkungen auf die Wirkung der Drucke: Aus der Ferne betrachtet scheinen die Drucke der Vorlage zu entsprechen. Aus der Nähe löst sich dieser Eindruck auf. Durch die Abstraktion des Abstrakten entsteht etwas Neues.

Franziska Holstein
1978 in Leipzig geboren, lebt und arbeitet in Leipzig
2000–05 Hochschule für Grafik- und Buchkunst Leipzig
2005–08 Meisterschülerin bei Prof. Neo Rauch
2012 Kunstpreis der Sachsenbank
2015 Arbeitsaufenthalt KKV Graphikwerkstatt Malmö

Einzelausstellungen
2016 Galerie Klaus Gerrit Friese, Berlin
Shift mit Robert Seidel, Galerie ASPN, Leipzig
2015 Kante mit Enrico Bach, Galerie
Christian Ehrentraut, Berlin
2014 Works on paper, Devening Projects and Editions, Chicago/Illinois
o.T. (104), Dt. Bundesbank, Frankfurt

Ausstellungsbeteiligungen
2016 Das Moment, Neue Galerie Gladbeck
Plus / Minus 2, C. Rockefeller Center, Dresden
Plus / Minus, Galerie Artoxin, München
2015 Werkschau, Spinnerei Leipzig

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