Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

Beate Gütschow

A-REIHE, 319. WAHL, III. QUARTAL 2005
Photographien (Light-Jet-Prints), 2005
60,0 x 78,0 cm / 40,0 x 58,0 cm

1. 319. Wahl A1
2. 319. Wahl A2
3. 319. Wahl A3
4. 319. Wahl A4
5. 319. Wahl A5
6. 319. Wahl A6

Papierqualität: Kodak Endura Ultra
Hersteller: Jacobs + Schulz, Berlin

Beate Gütschows urbane Landschaften kommen dem Betrachter auf befremdliche Weise bekannt vor. Flüchtig betrachtet erinnern sie an Bilder von Krisengebieten in Nahost, wie man sie aus den Nachrichten kennt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man Versatzstücke der westlichen Welt, apokalyptische Überreste einer modernen Architektur. Bauten, Raumstrukturen und vereinzelt auch Menschen sind das Bildmaterial, aus dem die Künstlerin ihre fiktiven Szenarien am Computer zusammensetzt. Sie bedient sich dabei aus ihrem Archiv, in dem sie selbst photographierte Aufnahmen von zahlreichen Reisen, Abbildungen aus Büchern, Arbeiten anderer Künstler und Kriegsphotographien sammelt. Der ursprüngliche Kontext der Aufnahmen wird jedoch durch das Montieren nivelliert: Teile sozialistischer Architektur der siebziger Jahre verbinden sich mit der Skyline von Downtown Los Angeles, während im Vordergrund ein provisorischer Friedhof aus Sarajewo zu sehen ist.

Formal entsprechen ihre Photographien den Konventionen der Architekturphotographie, doch ihre Aufnahmen bilden weniger Architektur ab, als dass sie den Charakter von architektonischen Modellen haben. Durch die gesamte Serie ziehen sich wiederkehrende Oberflächen und Motive sowie Struktur gebende Details, wie Laternen und Mülleimer, Mauerwerk und Bodenbeläge, Säulen und Hochhäuser. Gütschow hält die einzelnen Fragmente in einer Balance des Unspezifischen, indem sie Ausschnitte aus verschiedenen Ländern kombiniert. Eine genaue Zuordnung des Ortes und des Geschehens, das sich an ihm möglicherweise zugetragen hat, wird dem Betrachter unmöglich gemacht. Die Architektur bleibt kulissenhaft und provisorisch, wie der Eingang eines Gebäudes (vgl. 319. Wahl A6), von dem die Künstlerin den Schriftzug entfernt hat, der das Gebäude als Kino identifiziert hätte.

Beate Gütschow entwickelt verschiedene Szenarien der Entortung: Auf der einen Seite thematisieren ihre Bilder die Entwurzelung der Menschen in den Städten, die sie nur noch als Touristen besuchen oder als Obdachlose bevölkern. Auf der anderen Seite reflektieren sie die mediale Erzeugung von Orten, wie sie sich als Zusammenfassung von verwüsteten Kriegsgebieten in der Wahrnehmung des Zuschauers festsetzen. Durch ihre Präsenz in den Medien prägen sich diese Bilder in die Erinnerung ein, ohne dass man noch sagen könnte, was an den gezeigten Orten eigentlich geschehen ist. „Das Problem besteht nicht darin, dass Menschen sich anhand von Photos erinnern, sondern darin, dass sie sich nur an die Photos erinnern“, wie Susan Sontag in ihrem 2003 erschienenen Buch Das Leiden anderer betrachten schreibt. Beate Gütschow arbeitet mit der Gleichförmigkeit der produzierten und erinnerten Bilder. Sie skizziert ein Bild der Zukunft der Städte, das die schlimmsten Erwartungen erfüllt und gleichzeitig bestehende Sehgewohnheiten bestätigt.

319 A1
319 A2
319 A3
319 A4
319 A5
319 A6

Beate Gütschow

1970 geboren in Mainz

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