Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

Stephan Balkenhol

Einzelblatt

E 507

Lithographie
E 507
Junge Frau, 2015
65,0 x 51,0 cm

Lithographie: 210 g/qm Alt-Meißen-Bütten
Druckerin: Ellen Sturm-Loeding, Hamburg

Die Unzertrennlichen

In dieser Herbstwahl können wir die Versprechen einlösen, die wir Ihnen im Frühjahr gemacht haben: Das Werkverzeichnis zu Stephan Balkenhols gesamten Editionen ist rechtzeitig fertig geworden und wurde bereits an die Mitglieder verschickt, die es zusammen mit dem Einzelblatt bestellt hatten! Wie bereits in unserem letzten Magazin angekündigt, haben wir noch ein weiteres Balkenhol-Blatt realisieren können. Das Porträt einer jungen Frau komplettiert an der Seite des männlichen Pendants aus der Frühjahrswahl das Paar, wie es charakteristisch für die Motivwelt des Künstlers ist. Mit dieser jüngsten Lithographie Stephan Balkenhols, die gleichzeitig den Abschluss des Werkverzeichnisses bildet, vervollständigen wir auch die Reihe der bisher erschienenen Editionen für die griffelkunst, deren Entwicklung Sie anhand des nun vorliegenden Verzeichnisses verfolgen können.

Einzelblatt mit Werkverzeichnis

E 505
Werkverzeichnis

E 505
Junger Mann, 2015
65,0 x 51,0 cm

Das Werkverzeichnis
Stephan Balkenhol – Druckgraphik und Photoeditionen
ist auch ohne Lithographie erhältlich.
Mitgliederpreis: € 49,90
Die Lithographie ist nur zusammen mit dem Werkverzeichnis erhältlich.

Lithographie: 210 g/qm Alt-Meißen-Bütten
Druckerin: Ellen Sturm-Loeding, Hamburg

Stephan Balkenhol – Druckgraphik und Photoeditionen

Das Werkverzeichnis in der Vorzugsausgabe

Seit 22 Jahren begleitet die griffelkunst das graphische Werk Stephan Balkenhols. Sie verdankt ihm zahlreiche, von den Mitgliedern sehr begehrte und immer wieder nachgefragte Editionen in verschiedensten Techniken. Nachdem wir zuletzt 2011 ein Multiple des Bildhauers ediert haben, freuen wir uns nun sehr, Ihnen in dieser Wahl das Bildnis eines jungen Mannes als Lithographie anbieten zu können. Vor allem die Haltung seiner zartgliedrigen Hand zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Die Fragilität des Jünglings steht dabei im Gegensatz zu der dynamischen Zeichnung, wie sie charakteristisch für das zeichnerische Werk Balkenhols ist.
Die Lithographie ist Teil einer Vorzugsausgabe, denn die Besteller der Lithographie erhalten zusätzlich zur Graphik ein umfassendes Werkverzeichnis der gesamten Druckgraphik und Photoeditionen des Künstlers.

Der opulent gestaltete Katalog ist das Ergebnis einer umfangreichen Recherche, die wir in den letzten Jahren betrieben haben. Wir haben alles zusammengetragen, was der Künstler auf dem Gebiet geschaffen hat: In den Jahren zwischen 1988 und 2015 sind 23 druckgraphische Arbeiten von Stephan Balkenhol allein für die Mitglieder der Griffelkunst-Vereinigung verlegt worden. Das ist ein großer Teil des graphischen Werkes des Künstlers insgesamt, es existieren aber zahlreiche weitere Editionen. Auf ca. 260 Seiten zeigt das Buch, das kurz vor Drucklegung steht, nicht nur sämtliche druckgraphische Arbeiten des Künstlers, sondern dokumentiert auch verschiedene Druckstadien und Variationen. Zusätzlich Photographien des Künstlers, Einladungskarten und andere Ephemera, sowie Textbeiträge. Für das Cover des Buches hat der Künstler uns eigens eine Zeichnung gefertigt. Wir freuen uns sehr auf und über dieses Projekt, und auf ein Buch, das wir gemeinsam mit der Graphik im Herbst ausliefern werden.

Das aufwendig gestaltete Werkverzeichnis zeigt nicht nur die große Produktivität des Künstlers in den graphischen Drucktechniken, vor allem der Lithographie und des Holzschnitts. Es belegt auch anschaulich die Entwicklung des zentralen Themas seiner Kunst: Das Bild des Menschen. Die zahlreichen Darstellungen des Mannes im weißen Hemd in verschiedenen Druckstadien zeigen, wie intensiv Balkenhol gerade dieser Figur verbunden ist. Sie ist in ihrer Reduktion ein Sinnbild für den Mann an sich. Dem Betrachter stellt sich die Frage, ob es sich nicht sogar um ein Alter Ego des Künstlers handelt, dessen Suche nach einem eigenen Platz in der Gesellschaft verschiedene Situationen und Lebensstationen durchläuft. Stephan Balkenhols Darstellung einer Männerfigur verbindet das Exemplarische mit dem Individuellen, er kann in jede Rolle schlüpfen und der Betrachter kann sich in ihm wiederfinden.

E 469 ohne Titel, 2011

Multiple
Material: Antimon-Hartbleiguss Hersteller: Atelier für Kunstformung Ulrich Wolff, Karlsruhe

Als Stephan Balkenhol uns eine weitere Skulptur für unsere Mitglieder als Multiple versprach, waren wir sehr gespannt, was nun kommen würde. Es wurde viel gerätselt, nun ist es raus: Mann, Frau ... Auto! Das war nicht wirklich abzusehen, denn obwohl Balkenhol als Auto-Narr gilt, ist das Auto in seinem Werk nur wenig präsent. Als ein Vorläufer „unseres“ Autos mag ein rotes, aus Holz geschnitztes Auto aus dem Jahr 1984 gelten.
Das Auto für die griffelkunst hat der Künstler zusammengesetzt aus verschiedenen Typen, doch ausgesprochene Kenner mögen darin einen französischen Simca erkennen oder andere sportliche Modelle der 1960er Jahre. Man fühlt sich bei der Betrachtung des 34,5 cm langen und acht Kilogramm schweren Objekts an ein Auto aus einem Comic erinnert, man könnte sich zum Beispiel ohne weiteres die belgische Comicfigur Tim mit seinem Hund Struppi auf Verbrecherjagd darin vorstellen. Zu solchen Träumereien lädt das Auto geradezu ein, denn der Fahrersitz ist nicht besetzt und somit bleibt offen, wer hinter dem Steuer Platz nimmt. Das silbern-metallene Material geht dabei eine einmalige Verbindung mit dem Gegenstand ein, denn es erinnert an das Aussehen einer Autokarosserie vor der Lackierung. Durch das Gussverfahren fällt jedes Auto leicht unterschiedlich aus. Es trägt, wie zuvor auch die Skulptur des Mannes und der Frau individuelle Züge, weicht von den Proportionen her jedoch von beiden Vorgängern ab und steht als Objekt für sich alleine. In diesem Sinne: Gute Fahrt!
Stephanie Bunk

E 438 ohne Titel, 2008

Multiple
31,5 x 15,0 x 10,0
Material: Antimon-Hartbleiguss
Hersteller: Atelier für Kunstformung Ulrich Wolff, Karlsruhe

Gute Nachricht für alle, die die Plastik von Stephan Balkenhol in der Frühjahrswahl 2006 verpasst haben oder sich eine zweite wünschen: Der junge Mann bekommt eine Frau zur Seite gestellt! Und das ist nur konsequent, denn die Frauen spielen in seinem Werk eine ebenso große Rolle wie die immer wiederkehrende Figur des Mannes. Dabei ist es charakteristisch für Balkenhols Schaffen, dass Mann und Frau nicht als Paar gemeinsam auftreten. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Serie „Tanzende Paare“, 1996-1999, für die der Künstler verschiedenste Paare in Holz gehauen hat, die im Tanz verbunden sind. In den meisten Arbeiten bleibt jedoch jeder für sich auf seinem Sockel. So steht auch die aktuelle Figur für sich, Mann und Frau wurden nicht gemeinsam konzipiert, sondern bestechen durch ihre Besonderheit. Dennoch gibt es ein paar Parallelen, etwa das Material und das Gussverfahren, das jeder Skulptur individuelle Züge verleiht. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Figuren sich nach oben etwas verjüngen, was dem ohnehin schon filigraneren Frauenkörper eine besondere Zartheit verleiht.

E 432 Meduso, 2007

Holzdruck
76,5 x 56,5 cm / 49,0 x 40,0 cm

Papierqualität: 300g/qm Sommerset Velvet
Drucker: Peter Loeding, Ellen Sturm, Hamburg

Nach dem großen Erfolg der Skulptur Stephan Balkenhols, die wir in der Frühjahrswahl 2006 ediert haben, freuen wir uns sehr, noch ein Einzelblatt des viel beschäftigten Künstlers anbieten zu können. Der Holzschnitt kann in der Folge der bereits im Herbst 2005 erschienenen fünf Holzdrucke gesehen werden und doch weicht das Blatt von den bisherigen Arbeiten Balkenhols thematisch ab. Das Motiv der männlichen Figur in Hemd und Anzughose durchzieht das Werk des Bildhauers wie ein roter Faden und lässt sich auch in verschiedenen Varianten in den bisherigen Editionen für die griffelkunst aus den Jahren 1993 und 1995, 2004 und der Skulptur aus dem Jahr 2006 wiederfinden. Doch das Porträt des sonst so unschuldig wirkenden jungen Mannes zieren oder verunstalten – je nachdem wie man es betrachten will – Schlangen, die ein Eigenleben zu führen scheinen. Sie sprießen ihm nicht nur aus den Haarwurzeln, sondern sogar aus dem Auge züngelt sich ein Exemplar, womit auch der Verweis auf den Kopf der Medusa offensichtlich wird. Während jedoch die Medusa als hässliches Ungeheuer mit durchbohrendem oder sogar tödlichem Blick beschrieben wird, wahrt Balkenhols Porträt die für seine Figuren charakteristische Ausdruckslosigkeit und Gleichmütigkeit.

Indem der Künstler ein so berühmtes Motiv der Kunstgeschichte zitiert, gibt er auch einen Einblick in seinen konzeptionellen Ansatz, den man über die Schönheit seiner Werke leicht übersehen kann. Seine Figuren beziehen sich weniger auf die menschliche Verfasstheit als vielmehr auf die Bilder und Darstellungsweisen, die den Menschen immer schon zum Gegenstand gehabt haben und die vor allem in der Bildhauerei zu Werken geführt haben, die den Menschen monumentalisieren und seiner Lebenswirklichkeit entheben. Harriet Zilch fasst daher in ihrem Beitrag zum aktuellen Ausstellungskatalog zur großen Balkenhol-Schau seine besondere Bedeutung für die Gegenwartskunst folgendermaßen zusammen: „Stephan Balkenhol hat den Mut, die Figuration als Sujet zeitgenössischer Bildhauerei neu zu erfinden. Dabei gelingt es ihm, das Motiv von seinem historischen Ballast zu befreien und ein unpathetisches Menschenbild zu schaffen, welches in seiner Aussage vieldeutig bleibt.“ Unpathetisch und regelrecht harmlos schaut auch der Mann in dem Einzelblatt trotz seines Kopfschmucks drein, als wüsste er nicht um seine übermenschlichen Fähigkeiten, die ihm die Sage zuschreibt.

E 420 ohne Titel, 2005

Objekt, Antimon-Hartbleiguss
33,5 x 18,0 x 8,0 cm
Hersteller: Atelier für Kunstformung Ulrich Wolff, Karlsruhe

Die Skulptur eines jungen Mannes, die Stephan Balkenhol im Zuge der Auslobung des Fünften Graphikpreises als Edition für die griffelkunst entwickelt hat, verbindet verschiedene wiederkehrende Elemente seiner Arbeit. Neben der männlichen Figur mit Anzughose und Hemd ist das Spiel mit den Proportionen eine Konstante im Werk von Stephan Balkenhol. Einen spannenden Kontrast bilden dabei die Durchschnittlichkeit und Anonymität seiner Männerfiguren und die Bedeutung, die ihnen durch ihre Größe und Positionierung im Raum zuwächst. „Monumentalität ist nicht gleich Bedeutungszuwachs. Manchmal können kleine Figuren/Skulpturen viel monumentaler wirken. Es ist eine Frage der Relation und des Maßstabs.“, wie Stephan Balkenhol in einem Gespräch mit Andreas Franzke sagt.

Durch die Veränderung der Relationen sowie durch die unbemalte Oberfläche des Metalls geht auch von der etwa 30 cm hohen Skulptur eine gewisse Monumentalität aus. Ihre Haltung erinnert an klassische Skulpturen wie etwa Michelangelos David: Die Figur steht auf einem rechteckigen Träger in entspannter Standbein/ Spielbein-Haltung, den Blick leicht abgewandt, über die Schulter in die Ferne schauend. Die Beine wirken überproportional massiv, doch besonders aus der seitlichen Perspektive wird erkennbar, dass sich die Figur nach oben leicht verjüngt. Durch diese subtile Verschiebung des Maßstabes gewinnt die immerhin sechs Kilogramm schwere Figur an Leichtigkeit und bekommt die Balance und Beweglichkeit eines Surfers auf seinem Brett – eine Anmutung, die sie deutlich von den klassischen Vorbildern unterscheidet.
Das Motiv des jungen Mannes in Hemd und Anzughose findet sich in verschiedenen Varianten auch in Balkenhols Lithographie-Editionen für die griffelkunst aus den Jahren 1993 und 1995. Eine besondere Nähe zu der Skulptur weisen jedoch die Holzschnitte aus der Herbstwahl 2004 auf: In der Serie findet man sowohl das Motiv der stehenden männlichen Figur vorweggenommen, als auch die gleichmütigen Gesichtszüge der Skulptur im Porträt des jungen Mannes.

C-REIHE, 315. WAHL, III. QUARTAL 2004

Holzdrucke, 2-farbig, 2004

1. Stehender Mann 76,5 x 56,3 cm / 65,5 x 54,0 cm
2. Frau mit weißer Jacke 76,5 x 56,3 cm / 44,5 x 32,2 cm
3. Teddy 76,5 x 56,3 cm / 44,0 x 32,2 cm
4. Frau mit weißer Bluse 76,5 x 56,3 cm / 65,0 x 48,5 cm
5. Kopf 76,5 x 56,3 cm / 56,0 x 45,0 cm

Papierqualität: Somerset newspaper grew, 250 g/qm
Drucker: Peter Loeding und Ellen Sturm, Hamburg

Mit Stephan Balkenhol hat die griffelkunst in den vergangenen elf Jahren diverse Editionen aufgelegt. 1993 wurde der zu diesem Zeitpunkt bereits international geschätzte Künstler mit einer Serie Lithographien vorgestellt. Wer unsere Wahl-Ausstellung damals gesehen hat, wird sich sicherlich an die Mappe mit acht kleinen Steindrucken, überwiegend Tiermotiven, erinnern. 1995 folgte eine weitere Serie, in der gleichen Technik ausgeführt und ebenfalls schwarzweiß, jedoch wesentlich größer im Format. Sie zeigt, neben einer Schildkröte, fünf „schräge Typen“, etwa einen Vampir, einen Handpuppenspieler, einen Kasper. Das Eigenartige an ihnen ist dabei undramatisch, fast beiläufig in Szene gesetzt. Die distanzierte Herangehensweise an die Figur, die Balkenhols bildhauerisches und zeichnerisches Werk prägt, kommt in der Edition deutlich zum Ausdruck.

Das Gleiche gilt für die zwei farbigen Einzelblätter aus den Jahren 1996 und 1998. Die Motive, ein stehender Mann und der nackte Oberkörper einer Frau, wurden hier aufwendig als Lithographien auf Transparentpapier gedruckt. Beide Bildnisse transportieren authentisch das für Balkenhol typische, spannungsreiche Schwanken zwischen individueller und verallgemeinernder Form.
Ebenso charakteristisch für die Arbeit des 47-jährigen Künstlers ist ein durchdachter Umgang mit Proportionen und Raum. Seine Figuren, unabhängig davon ob es sich um aus Holz geschlagene oder auf Stein oder Papier gebrachte Darstellungen handelt, bilden niemals 1:1 ab. Stets sind sie kleiner oder größer als eine reale Person dargestellt. Seine Skulpturen im öffentlichen Raum fügen durch die Verschiebung der Maßstäbe und die präzise Art der Plazierung der jeweiligen Situation vor Ort eine neue räumliche Dimensionen hinzu.

In diesem Herbst ist Stephan Balkenhol bei der griffelkunst erstmals mit einer Serie von Holzdrucken vertreten. In den auf „Zeitungspapier grau“ (newspaper grew) in den Farben schwarz und weiß gedruckten Motiven ist die originäre Herkunft des Künstlers aus dem Bereich Bildhauerei deutlich zu spüren, zumal der Druckstock in diesem Fall aus Holz besteht, also aus dem gleichen Material wie der überwiegende Teil seiner Skulpturen. Die kräftige Linienzeichnung und der flächige Farbauftrag verleihen der Figuration eine an das Naive grenzende Gegenständlichkeit, bisweilen gepaart mit einem subtilen Humor. Balkenhols Ende der 80er Jahre im Gespräch mit Rainer Crone getroffenen Aussagen über seine Kunst treffen auf die aktuell entstandene Serie heute noch genauso zu:

„Sicher geht alles von der Figur aus, sie hat eine Oberfläche und steht da, stellt einen Mann dar, und es ist auch wichtig, dass sie in einer bestimmten Pose dasteht und auf eine ganz bestimmte Art und Weise funktioniert, einen Ausdruck hat. Aber letztlich kann man das beim Hinsehen auch irgendwann vergessen. ... Meine Arbeiten sind keine Portraits im konkreten Sinne, sie stellen niemand Bestimmtes dar, sind aber auch nicht nur Zeichen oder Symbol für ›Mensch‹“.
Aus: Gespräch mit Rainer Crone, in: Binationale, Deutsche Kunst der späten 80er Jahre, Köln 1988.

E 469
E 438
E 432
E 420
315 C1
315 C2
315 C3
315 C4
315 C5
E 284
E 257

Stephan Balkenhol

1957 geboren in Fritzlar

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