Vernetzung: Katharina Hinsberg
In Katharina Hinsbergs experimentellem Werkverständnis wird die eigentlich mit „Zeichnen“ gemeinte lineare Strichführung beinahe zweitrangig, beziehungsweise eher zum vorbereitenden Schritt der späteren Ausführung. Die Künstlerin zeichnet nicht auf Papier, sondern arbeitet mit dem Material an sich. Sie zerschneidet es, locht es oder erschafft mit meterlangen Papierstreifen raumgreifende Installationen, die sie frei im Raum arrangiert.
Für unsere aktuelle Edition hat Katharina Hinsberg zunächst auf Papierbahnen mit rotem Farb- oder Graphitstift gezeichnet. Sie bilden das Ausgangsmaterial für ihre räumliche Zeichnung, die sie aus diesem per Laser ausschneiden und freistellen lässt. Sowohl die Kontur der Form als auch sämtliche Innenflächen werden dabei präzise ausgeschnitten, sodass sich ein flaches Papierrelief ergibt. Dieses wird von ihr derart auf einem Trägerkarton befestigt, dass die Zeichnung vor dem Hintergrund zu schweben scheint. Dadurch, dass die roten bzw. grauen Linien auf jedem Blatt unterschiedlich verlaufen, ist jedes Exemplar der Edition ein Unikat.
Noch bis Ende August ist die umfangreiche Ausstellung Zwischen einer Linie in der Kunsthalle Mannheim zu sehen, zusammen mit Monika Grzymala. Beide verbindet der Ansatz, die Linie als räumliche Struktur zu sehen. Auch von Monika Grzymala haben wir unter anderem 2010 eine Lasercut-Arbeit mit dem Titel Linea verlegt.
https://www.kuma.art/de/ausstellungen/monika-grzymala-katharina-hinsberg