Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst</p>

Ruth May beim Aufbau der Ausstellung im Kunstraum Seilerstraße, Herbst 2011 ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst

Agenda – aktuelle Ausstellungshinweise und News

Stehen bleiben: Stephan Dillemuth

„Heute ist die gute, alte Zeit von morgen.“ Karl Valentin

Stephan Dillemuths Uhren sind stehen geblieben. Sie zeigen die für ihn langweiligste Stunde des Tages – ungefähr halb vier – an. Doch welchen Tages? Beziehen sie sich auf gestern? Oder vorgestern? Oder vielleicht sogar auf morgen? Es wird langweilig gewesen sein? Neben philosophischen und physikalischen Fragen, die das Thema Zeit aufwirft, interessiert die Zeit den Künstler als Medium der Kontrolle und der Machtausübung, denn nur die wenigsten von uns können frei über ihre Zeit verfügen. Das „Zeitmanagment“ ist ein Zauberwort unserer Zeit, aber eigentlich ein alter Trick, um Menschen eben die Freiheit über ihre Lebenszeit zu nehmen. Doch auch die Frage nach der Zeitlichkeit stellt sich, der Zeit, in der wir leben und die wir gerade als eine „Zeitenwende“ erleben. Wie werden wir auf die Jetzt-Zeit aus der Zukunft blicken? Wie werden wir von ihr in den Geschichtsbüchern lesen?
Indem Dillemuth Räume aus Uhren schafft, die „nicht gehen“, ändert er das Tempo in der Betrachtung von Uhren und Kunstwerken. Er hat Uhren im Linolschnitt entwickelt, sie mittels Klebeschablonen und Farbe als Monotypie aufgebracht, einzelne Elemente ausgetauscht und andere beibehalten. Sie tauchen in Ausstellungen vereinzelt als Imitate von Wand- oder Küchenuhren auf oder als großformatige Wandteiler. Besonders irritierend wirken sie jedoch als Gruppen von Uhren. Insbesondere, wenn sie verschiedene Zeiten anzeigen, wie die beiden auf Leinwand gedruckten Uhren der Griffelkunst-Edition. Sie scheinen einander zu widersprechen und zu ergänzen, als wäre die richtige Uhrzeit auch eine ästhetische Entscheidung. Durch die Form des Drucks auf standardisierte Leinwand spielt Dillemuth auch auf Uhren als Einrichtungsgegenstände an, wie sie in großen Einrichtungshäusern „von der Stange“ erhältlich sind. Dabei hat sich im Fall unserer Edition das „Flocking“ als sehr aufwendige Technik erwiesen. Unser Drucker Gundolf Roy hat dafür extra eine Art Apparatur in einem Mini-Gewächshaus entwickelt, damit der feine Stoffstaub sich nicht in seiner gesamten Werkstatt ausbreiten konnte. Dafür trägt er zunächst einen speziellen Klebstoff durch eine Schablone auf, der anschließend mit dem Flocking-Material „bestäubt“ wird.
Auch die Sonnenuhr, die Stephan Dillemuth als Teil seiner Griffelkunst-Edition realisiert hat, zeigt immer die gleiche Uhrzeit an – aber nur, wenn die Sonne scheint. Sie ist erst in jüngerer Zeit zum Uhrenrepertoire des Künstlers dazu gekommen und benötigt einen guten Standort in einem Fenster auf der Sonnenseite des Hauses. Sie erinnert natürlich sofort an das deutsche Sprichwort, wonach nur die heiteren Stunden zählen sollten. Ich wünsche Ihnen natürlich besonders viele davon, auch wenn es vielleicht die langweiligsten Stunden des Tages sind …


Ausstellungsansicht L’Arbre du Soleil, 2019, Mountains Gallery, Berlin

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