Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>

Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst

<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>

Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst

Agenda – aktuelle Ausstellungshinweise und News

Editionen mit Geschichte: Künstlerbücher in der griffelkunst

Mit den livres d’artistes, den Dada-Pamphleten oder den Bauhausbüchern gab es seit der klassischen Moderne Vorläufer des Künstlerbuchs, bevor es um 1960 als eigene Kunstgattung in Erscheinung trat. Auslöser dafür waren vor allem Ed Ruscha in den Vereinigten Staaten und Dieter Roth in Europa. Beide suchten im Buch nach einer neuen künstlerischen Ausdrucksform. Die Photo-Leporellos „twentysix gasoline stations“ (1962) oder „every building on the sunset strip“ (1966) von Ruscha sind längst arrivierte Klassiker der Kunst des 20. Jahrhunderts. Formal und technisch experimentell arbeitete auch Dieter Roth mit dem Medium Buch bereits seit Ende der 1950er-Jahre. Im Kontext der Neo-Avantgarde und der Konkreten Poesie entwickelte er das Buch als autonomes Kunstwerk, als einen Hybrid aus Text, Bild, Originalgraphik und Kunstobjekt. Alle Bereiche seiner rund 200 erschienenen Künstlerbücher gestaltete er dabei selbst.

Die Zeichnerin Dasha Shishkin entwickelte 2012 für uns ihr erstes Künstlerbuch, parallel zu ihrer Serie von Radierungen. Das unschuldig wirkende Cover zeigt ihren Mischlingshund mit einer Gurke zwischen seinen Pfoten und lässt nicht auf den Kosmos sexuell aufgeladener, abgründiger Zeichnungen im Inneren schließen. Auch die Leipziger Malerin Henriette Grahnert hatte ihr Künstlerbuch NONO/POLY als siebtes Objekt zu ihrer Serie entwickelt. Sie schuf ergänzend zu den sechs von uns verlegten Motiven noch 20 weitere Bildentwürfe als Loseblatt-Sammlung in einer von ihr gestalteten Hülle. Ihr Künstlerbuch machte sie damit zu einer Art Graphikmappe. Im selben Jahr, 2014, verband auch Friedrich Einhoff (1936-2018) die Herausgabe eines Künstlerbuchs mit seiner Ausstellung bei uns im Kunstraum. Der Maler Einhoff hatte dazu großformatige Glasnegative aus seiner Lehrzeit als Photograph in den 1950er-Jahren zu überraschend malerischen Bildwerken montiert. Im Buch fasste er schließlich alle Motive der Reihe wie zu einem neuen Werk zusammen.
Eine in Form und Inhalt vergleichsweise anarchisch anmutende Loseblatt-Sammlung schuf der Künstler und Schriftsteller Tobias Premper mit seinem „Boxenbuch“ Comeback, das den Einfluss Dieter Roths nicht leugnen kann. Mit seinem Konvolut aus Texten, Skizzen, Fundsachen und Collagen lädt er ein zum freien Lesen, Blättern, Schauen und Assoziieren – und wer mag, kann sich die Seiten auch als frei gestaltbare Wandarbeit arrangieren, womit „Comeback“ zugleich zu einem graphischen Mappenwerk wird.
Der Photobuch-Künstler Peter Piller blieb seinem Prinzip der archivarischen Suche treu. Wir hatten ihn 2015 zu einer Ausstellung zum neunzigjährigen Bestehen der griffelkunst eingeladen. Er stöberte wochenlang in unserem umfangreichen Archiv, und heraus kam eine Folge von Graphiken, die Schlafende zeigen, angefangen von 1925 bis in die Gegenwart. Dazu publizierte er für uns den Band „Ruhe“ in seiner Werkreihe „Archiv Peter Piller“.
Außerdem stellen wir in unserer Hamburger Zentrale zu jeder Wahl die aktuellen Künstlerbuch-Neuerscheinungen des „Materialverlags“ der hiesigen Hochschule für Bildende Künste vor, die dieser in eigener Sache anbietet. Auch das ein Versuch, um dieses ungewöhnlich leise künstlerische Medium stärker ins Bewusstsein zu rücken.


Erhältliche Künstlerbücher der griffelkunst

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