Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>
<p>Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst</p>

Stefan Marx in der Werkstatt Felix Bauer, Köln ©griffelkunst

<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>

Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst

Agenda – aktuelle Ausstellungshinweise und News

Der Drucker als Produzent: Claus Georg Stabe

Über den Entstehungsprozess meiner Griffelkunst-Edition
von Claus Georg Stabe

Die Serie heißt Secrets from the Essence Chamber. Das ist eine von 365 Tagesbezeichnungen aus dem Universal Solar Calendar des US-amerikanischen Avantgardekünstlers Angus MacLise. Ich habe den Titel gewählt, da er gut die Entstehung und Vielfalt dieser Lithoserie widerspiegelt. Thomas Franke und ich hatten einen recht umfangreichen Druckprozess mit wahnsinnig vielen Einzelvarianten angeschoben. Es waren gewissermaßen Grundrezepte, die zum einen mit unterschiedlichen Essenzen versetzt und zum anderen auch untereinander kombiniert wurden. Dabei spielten dann jeweils die Druckreihenfolge, die Farbtöne, Wiederholungen von Druckschichten und die Zeit eine wesentliche Rolle. Oft mussten wir auch unmittelbar Entscheidungen treffen, um den Prozess voranzutreiben und auf überraschend Entstandenes schnell reagieren. Zwei Herangehensweisen waren dabei vorherrschend: Das Hinarbeiten auf ein geplantes Ergebnis und das experimentellere, forschende Drucken mit offenem Ausgang.

Das zuerst entstandene Motiv orientierte sich an einer Zeichnung aus dem Jahr 2018. Thomas Franke hatte das Motiv vorgeschlagen, da er die Ebenen, die Raumtiefe und einzelne Bildfragmente im Druck ausarbeiten wollte. Dieser Startimpuls erleichterte mir den Zugang zu dieser Serie sehr. Darauf bauten wir die folgenden Motive auf und entwickelten einen Prozess, indem Fundstücke aus gerade gedruckten Blättern zu neuen beitrugen. Thomas war als Drucker gewissermaßen der “Produzent”, der mit seiner technisch-künstlerischen Erfahrung wusste, was alles möglich ist und wie viel weiter man jeweils noch gehen kann. Für mich als Künstler wäre das allein undenkbar und nicht planbar gewesen. Mein eigener Arbeitsprozess ist von Forschung und Intuition geprägt, auch davon, dass ich einen Schritt zu weit gehen könnte mit dem daraus resultierenden Risiko der Zerstörung. Das Arbeiten in der Werkstatt war meinem eigenen Arbeiten im Atelier sehr ähnlich, mal abgesehen von der vielen Planung und den technischen Abläufen, die eingehalten werden mussten. Der Begriff “Produzent” ist an dieser Stelle gewählt, da die Arbeitsteilung über das reine Künstler-Drucker-Verhältnis weit hinausging. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auch gestalterische Prozesse zu teilen, um dadurch die technischen Vorgänge und deren Umsetzung in der Lithographie ständig zu optimieren. Dass wir Kugelschreiber und Airbrush in dieser Form auf dem Stein verwenden konnten, ist keine Selbstverständlichkeit. Da gab es schon sehr viel Vorlauf von Thomas’ Seite, auf den ich mich stützen konnte.

Motivisch versuche ich zumeist reflexiv und mehrschichtig zu arbeiten. Ich stelle kein ganz konkretes Motiv heraus, sondern Facetten, Erscheinungen, Zustände und Ableitungen. Also, wenn das Motiv beispielsweise landschaftlich erscheint, dann versuche ich auch immer über das Bild an sich, seine Repräsentation, Möglichkeiten, Entstehung und auch die Begrenztheit nachzudenken. Vieles kommt tatsächlich aus der Landschaft und ihrer Verfremdung.

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