Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>

Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst</p>

Beim Aufbau der Ausstellung von Dasha Shishkin, Herbst 2012 ©griffelkunst

Agenda – aktuelle Ausstellungshinweise und News

Das sind wir!

Dr. Annett Reckert, Kustodin im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen

Was hat Sie zur (griffel)Kunst gebracht?
Ein pädagogischer Evergreen hat mein Kunsthochschulstudium begleitet, die Frage: Kann man Kunst lehren? Mitte der 1990er empfahl mir ein Professor mit geheimbündlerischem Augenzwinkern, dass speziell ich mich mit Blick auf diese Frage dringlichst um einen Beitritt in die Hamburger Griffelkunst-Vereinigung bemühen sollte. Da fände ich eine mögliche Antwort. Recht hatte er, das denke ich bis heute.

Warum engagieren Sie sich für die griffelkunst und wie bringen Sie sich ein?
Weg vom Bildschirm, raus aus dem Büro, Kurztrip nach Hamburg: Eine Beiratssitzung bei der griffelkunst läuft für mich unter dem Motto „Kleine Fluchten“. Geboten werden spannende Gespräche über Kunst, die als allerfrischeste Produktion aus den Ateliers und Werkstätten kommt. Die Möglichkeit Künstler und Künstlerinnen zur fördern, Prozesshelfer sein zu können, Produktionen zu begleiten. Immer in zauberhafter Atmosphäre. Was will man mehr.

Was war bisher Ihre liebste Edition und warum?
E 535. E 536. E 537. Was sich wie Lebensmittelzusatzstoffe anhört, sind drei farbenprächtige (ein bisschen giftige) Siebdrucke von Heike Kati Barath, jeweils ohne Titel. Ein grantelndes Mädchen, ein Mädchen mit Knüppel und ein Yeti. Mit ihrer stattlichen Größe von 140 × 55 cm hängen sie Spalier im Eingangsbereich meiner Wohnung. Fast auf Augenhöhe. Komme, wer und was da wolle …

Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Dass die griffelkunst mit offensiven Konzepten auf junge Leute zugeht.


Dr. Annett Reckert, Foto: Thomas Konczak


Prof. Dr. Stephan Berg, Direktor Kunstmuseum Bonn

Was hat Sie zur (griffel)Kunst gebracht?
Zur Kunst bin ich gekommen, weil ich schon immer das Mögliche interessanter fand als das Faktische. Und die griffelkunst hat mich spontan durch ihr demokratisches Konzept überzeugt, Auflagen-Arbeiten von hochinteressanten zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen zu einem niedrigen Preis für viele Menschen verfügbar zu machen.

Warum engagieren Sie sich für die griffelkunst und wie bringen Sie sich ein?
Ich glaube an die gleichermaßen gesellschaftsbildende wie gesellschaftsverändernde Kraft der Kunst. Die griffelkunst ist in diesem Zusammenhang ein wunderbares Instrument, um mit den Editionen das künstlerische Potenzial und seine Inhalte gewissermaßen viral zu verbreiten, ähnlich wie das Beuys mit seinen Multiples versucht hat. Deshalb engagiere ich mich im Beirat der griffelkunst mit Vorschlägen zu Positionen, die ich besonders interessant finde.

Was war bisher Ihre liebste Edition und warum? Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Da müsste man viele nennen, aber besonders ans Herz gewachsen ist mir Nan Goldins Schlafzimmerphotographie aus dem Jahre 1996 in ihrer Mischung aus Wärme, Intimität, aber auch potenzieller Bodenlosigkeit.


Prof. Dr. Stephan Berg, Foto: David Ertl

Daniel F. Herrmann, Curator for Modern & Contemporary Projects, National Gallery, London

Was hat Sie zur (griffel)Kunst gebracht?

Einige meiner ersten Erinnerungen stammen von Besuchen mit meinen Eltern zur Blattwahl, damals noch in Hamburg-Langenhorn. Später wurde ich selber Mitglied und studierte dann Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Druckgraphik nach 1945. Ich machte 2000 ein Praktikum in der griffelkunst und konnte an einigen Griffelkunst-Werkverzeichnissen mitarbeiten. Das half mir dann sehr, meinen ersten Museumsjob, am Kupferstichkabinett der Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh, zu bekommen. Und nun hängen Griffelkunst-Blätter sogar im Zimmer meines Sohnes hier in London. Die griffelkunst hat mich also bisher mein ganzes Leben lang begleitet!

Warum engagieren Sie sich für die griffelkunst und wie bringen Sie sich ein?
In unseren Zeiten der Bilderflut ist das langsame Sehen wichtiger denn je. Druckgraphik anzuschauen braucht Zeit, braucht die Serie, und braucht das Gespräch. All das macht die griffelkunst besser als jede andere Institution der Welt. Und da ich als alter Hamburger inzwischen im Ausland arbeite, versuche ich eben auch ein bisschen von der Welt wieder in die griffelkunst zurückzutragen, durch Wissen um und Kontakte zu insbesondere internationalen Künstlern und Künstlerinnen und Institutionen.

Was war bisher Ihre liebste Edition und warum? Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?
Meine liebste Edition war wahrscheinlich Appel-Calder, 1975, von Eduardo Paolozzi: ein Siebdruck von 74 x 54,7 cm Blattgröße. Der britische Künstler ist nicht nur ein Pionier der Pop-Art, er hat auch in den sechzigerjahren maßgeblich dazu beigetragen, den Siebdruck künstlerisch zu legitimieren. Appel-Calder ist ein irres Blatt, gedruckt mit sechs unterschiedlichen Sieben in jeweils komplett unterschiedlichen Farbvarianten pro Druck. Paolozzi unterwandert damit sowohl die Serialität des graphischen Mediums als auch marktkonforme Unikatswünsche. Ich arbeite gerade an dem Werkverzeichnis der Druckgraphik Paolozzis; Appel-Calder ist ein tolles Ding mit viel Subversion. So soll das auch in Zukunft sein: Ich wünsche mir, dass die griffelkunst weiterhin ein Forum für mutige Künstler und Künstlerinnen bereitstellt, die sich an Editionen und Graphik ausprobieren, Grenzen ausloten und durchbrechen.


Daniel F. Herrmann, Foto: The National Gallery, London, 2018

© Griffelkunst e.V. 2024 Alle Rechte vorbehalten! Impressum Datenschutz Cookie Consent