griffelkunst

Auf Augenhöhe: Nobuko Watabiki

Die japanische Malerin Nobuko Watabiki arbeitet oft mit organischen Formen, in denen man auch ohne konkrete Gesichtsmerkmale Köpfe erkennen kann. Die beiden Einzelblätter, die sie in der Technik der Lithographie ausgeführt hat, lassen sich als Köpfe lesen oder als Wesen, die miteinander interagieren. Auf dem Einzelblatt E 618 wirken die blauen Kreise oder Kugeln, die auf einem erdfarbenen Rund sitzen, wie ein Kopfschmuck. Sie erinnern an Knospen oder Blütenstände, die zu sprießen beginnen, oder an Früchte, die ihren Platz zum Wachsen suchen.
Auch das zweite Blatt E 619 lädt zum Assoziieren ein. Vor allem der Blick der orangenen Form wirft Fragen auf. Wie ist das Verhältnis zwischen den beiden Formen auf dem Bild? Sie sind durch eine zarte, pinkfarbene Linie verbunden, über die sie sich austauschen. Sie wirken unzertrennlich, aber sind sie auch voneinander abhängig? Durch ihre mehrdeutigen Bilder regt Nobuko Watabiki zum Nachdenken über Beziehungen nach. Beziehungen zu anderen Menschen, zur Natur und auch zu sich selbst.

Die reduziert wirkenden Motive sind durch den Druck von mehreren großen Steinen entstanden, auf denen die Künstlerin ihre Motive in einzelne Farbe zerlegt hat, um so die Binnenstruktur ihrer Malerei zu erhalten. Jede Fläche wirkt dadurch besonders malerisch und voller Leben.