Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>
<p>Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst</p>

Eröffnung der Ausstellung von Kai Schiemenz im Kunstraum Seilerstraße, Frühjahr 2012 ©griffelkunst

<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

David Tremlett signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Eine Radierung entsteht, Druckwerkstatt der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>
<p>Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst</p>

Yvette Kießling bei der Arbeit an der Griffelkunst-Edition ©griffelkunst

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

Inga Svala Thorsdottir

B-REIHE, 323. WAHL, III. QUARTAL 2006
BORG, 1999/2006
Vier Radierungen, ein Kombinationsdruck, eine Farblithographie, teilweise handcoloriert, alle Arbeiten von der Künstlerin handgestempelt

1. Fruchtbare Landnahme 76,0 x 57,0 cm (handcolorierte Radierung)
2. In Borg ist die minimale Materialverwendung der Natur für die optimale Leistung des Seeschwalbenflügels ein Maßstab 76,0 x 57,0 cm (handcolorierte Radierung)
3. Das Modell ist ein methodisches Werkzeug zur Analyse der Realität 76,0 x 57,0 cm (einfarbige Radierung)
4. Gehirnzellen Jungbrunnen (und die Gehirnzellen wachsen dendritisch) 76,0 x 57,0 cm (einfarbige Radierung)
5. Ruheplatz 76,0 x 57,0 cm (einfarbige Radierung)
6. Not yet thought of! 76,0 x 57,0 cm (einfarbige Radierung auf Lithographie)

Papierqualität: Sumerset Velvet weiß 300 g/qm
Drucker: Peter Loeding und Ellen Sturm, Hamburg

BORG ist eine junge und eine alte Sehnsucht. BORG zündet körperliche Gefühle, Emotionen, Gedanken und Intuitionen im Gehirn. In diesem Zeit-Raum-Kontinuum ist BORG nicht unmittelbar sichtbar sondern nur für jene Einzelnen spürbar, die BORG in sich wahrnehmen können. BORG ist nicht für jeden. (...) Auf isländisch heißt ,borg’ Stadt. Skallagrimur Kvedulfsson, der erste Landnehmer in diesem Gebiet, nannte seinen Bauernhof Borg, als er sich um 900 dort niederließ. So hat der Ort BORG eine bestimmte geographische, kulturelle und geschichtliche Umgebung. Jedoch kann BORG auch irgendwo, irgendwann anderswo stattfinden (Stadt finden). Einen Ort für BORG zu bestimmen, heißt ein Zeichen setzen als sichtbare Form.
Inga Svala Thorsdottir, in: Hefte der Hamburger Kunsthalle

21°W & 64°N ist die geographische Lage von BORG, einer fiktiven Stadt nordwestlich von Reykjavík, die 1999 von der in Hamburg lebenden Künstlerin Inga Svala Thorsdottir in ihrer isländischen Heimat gegründet wurde. Im Sinne einer klassischen Utopie hat die Künstlerin umfassende gesellschaftliche und ästhetische Ideale für ihre Stadt, an deren Entwicklung sie uns stetig teilhaben lässt. Sinnlich und spielerisch fokussiert Inga Svala Thorsdottir in ihren Installationen, Objekten, Zeichnungen, Graphiken, Photographien und Videos die Frage, wie wir in Zukunft unsere Gesellschaft organisieren und auf welchen Grundlagen wir leben wollen. Dabei sucht sie in ihrer Stadtvision nach ökologischen, humanen und praktischen Lösungen. Infrastruktur und Gebäude haben die Natur zum Vorbild, die isländische Flora und Fauna liefert neben dem visuellen Erscheinungsbild zusätzlich auch die zu verwertenden Ressourcen.

Auch in ihren sechs Blättern für die griffelkunst, die in der Werkstatt von Peter Loeding und Ellen Sturm in Hamburg entstanden sind, gibt Inga Svala Thorsdottir Einblicke in ihre visionären Entwürfe und in die Entwicklung von BORG. Die graphischen Arbeiten sind dabei stark an das zeichnerische Werk der Künstlerin angelehnt. Eine Landkarte umreißt das weitläufige Areal, in dem sich BORG ausbreitet. Eine Borgianerin trägt darauf pinkelnd zur fruchtbaren Landnahme des Gebietes bei. In Installationen und Zeichnungen taucht immer wieder das auch hier vorliegende Motiv der BORG-Brücke auf, die aus einer Serie von Schaukeln konstruiert ist. Eine Borgianerin bewegt sich hoch konzentriert über das schwingende Konstrukt. Sie kommt gerade von der Jagd, die in BORG eine große Rolle spielt. Die Brücke führt in eine Landschaft aus riesigen Basaltblöcken. Der Stein bildet den Baustoff für die neue Stadt und ist gleichzeitig immer wiederkehrendes Formenrepertoire in den Entwürfen der Künstlerin. Besonderes Augenmerk legt Thorsdottir in ihren Visionen auf öffentliche Räume, an denen sie Menschen zusammenführt, Ruheplätze schafft. Auch ein „Gehirnzellen Jungbrunnen“ aus sich verzweigenden Gehirnzellen wird erschaffen. Wer darin eintaucht ist in der Lage, durch erhellende Geistesblitze zum reinen Glück zu gelangen. „Mithin zählt der Geistesblitz zu den entscheidenden Energien in einem auf Schwingungen angelegten System, dessen größtmöglicher Sinn sich in der bestmöglichen Realisierung eines Zustandes von Glück niederschlägt – und dies wäre eine für Millionen Einwohner entworfene Stadt, die ihre optimalen Bedingungen der in sich stimmigen Balance zwischen den Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Hirns und der in den natürlichen Ressourcen gespeicherten Lebensenergie verdankt.“ (Annelie Pohlen, 21°W & 64°N – Wo ist Borg?, in: Inga Svala Thorsdottir - BORG 21°W & 64°N, Verlag für moderne Kunst Nürnberg 2006)
Vieles ist also schon ge- und erdacht, um das visionäre Stadtprojekt zu formen. Aber es bleibt noch viel Raum für die Gestaltung der städtebaulichen Utopie. „Not yet thought of!“ proklamiert Inga Svala Thorsdottir in dem letzten Blatt der Serie und verweist darauf, dass die Idee BORG ständig weiter entwickelt wird. Wie eine Art Piktogramm erscheint auf jedem Blatt der Serie ein gestempeltes Motiv. Es zeigt eine Borgianerin mit Geistesblitzkappe, die den ersten Spatenstich in den Globus setzt – eine Handlung, die schließlich in all die wunderbaren Entwürfe der Künstlerin mündet.

323 B1
323 B2
323 B3
323 B4
323 B5
323 B6

Inga Svala Thorsdottir

1966 geboren in Island

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