Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>
<p>Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst</p>

Im Atelier von Anja Tchepets ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>
<p>Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst</p>

Prof. Hanns Schimansky und Studierende bei der Betrachtung von Graphiken an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

Tjorg Douglas Beer

E 445
E 446

E 445 Don’t believe in anything, 2008
zweifarbige Radierung von zwei Platten mit Applikationen
65,0 x 90,0 cm
E 446 Ministery of hope, 2008
zweifarbige Radierung von zwei Platten mit Applikationen
65,0 x 90,0 cm

Papierqualität: Büttenpapier 340 g/m2
Drucker: Kunst- und Radierwerkstatt W. Jesse, Inh. D. u. M. Jäger, Berlin

Tjorg Douglas Beer haben wir Ihnen bereits im Frühjahr 2006 mit einer Serie von sechs Farbradierungen vorgestellt. Damals arbeitete er in seine Blätter eine ganze Reihe von Besonderheiten ein, die für uns eine drucktechnische Neuerung bedeuteten, wie Silberfolie, verschiedene Klebebänder und Prägestücke. Die Technik der Collage ist für seine Arbeitsweise zentral und stellt eine Brücke her zu seinen vielfältigen Arbeitsfeldern wie Malerei, Installationen, Videos, Skulpturen, Photographien und Performances. Beer verfremdet Präsentationsweisen, indem er jene Sichtweisen irritiert, die einen Überblick zu garantieren scheinen.

Seine Installationen und Folien sind chaotisch anmutende Gefüge aus Holz, PVC-Folie, Karton, Sperrholz und Klebeband. Wie ein Stück Beutekunst aus einer Zeit nach der Schlacht, geben seine mit schneller Hand zusammengefügten Produktionen Raum für Imaginationen oder Erinnerungen“, wie Anna-Catharina Gebbers seinen Ansatz beschreibt. Eng verbunden mit der Collage ist die Verwendung von kurzlebigem Material. Häufig findet billiges Verpackungsmaterial Eingang in seine Arbeiten, was den gängigen Vorstellungen vom Wert und der Dauerhaftigkeit eines Kunstwerks entgegen gerichtet zu sein scheint.

Spielerisch greift er dabei die Themen der Globalisierung und des Kapitalismus auf, jedoch nicht im Sinne einer Kritik. Vielmehr thematisiert er das Nebeneinander von verschiedenen ästhetischen Repräsentationen und den mit ihnen verbundenen Klischees, die bei ihm zu einer neuen, chaotischen Weltordnung zusammenfinden.

Wie in der ersten Griffelkunst-Edition arbeitet Beer auch bei den beiden Einzelblättern mit einer mehrfarbigen und aus verschiedenen Materialien zusammengefügten Anmutung, die der von ihm bevorzugten Arbeitsweise des Collagierens Rechnung trägt und zu erstaunlich kraftvollen Ergebnissen führt. Ein Blickfang im wahrsten Sinne des Wortes sind die applizierten Augen, die den Arbeiten eine weitere Ebene hinzufügen.

A-REIHE, 321. WAHL, I. QUARTAL 2006
Farbradierungen, 2006

1. Mañana/Resistence #1 5-farbig von 3 Platten mit Prägestücken 57,0 x 76,0 cm / 51,0 x 69,0 cm
2. Mañana/Resistence #2 2-farbig von 2 Platten mit Prägestücken und Gaffaband 57,0 x 76,0 cm / 49,7 x 69,0 cm
3. Mañana/Resistence #3 4-farbig von 4 Platten 57,0 x 76,0 cm / 49,7 x 69,5cm
4. Mañana/Resistence #4 einfabig mit Gaffa- und Packband 57,0 x 76,0 cm / 49,5 x 69,5 cm
5. Mañana/Resistence #5 4-farbig von 3 Platten mit Prägestücken und Silberfolie 57,0x76,0cm/49,5 x69,5cm
6. Mañana/Resistence #6 5-farbig von 3 Platten mit Prägestücken und Gaffaband 57,0 x 76,0 cm / 49,7 x 69,0 cm

Papierqualität: Zerkall Bütten 300 g/qm
Drucker: Kunst- und Radierwerkstatt Willi Jesse, Inh. Jäger, Berlin

Mit Tjorg Douglas Beer stellen wir einen jungen Künstler vor, der vor allem seit dem letzten Jahr internationales Interesse weckt. In Hamburg ist er als Mitbegründer und Koordinator des selbstorganisierten Kunstraums „Taubenstrasse 13“ ohnehin stadtbekannt. Nach einer Reihe von installativen Arbeiten, nach Experimenten mit zerstörten Aufbauten und Dachlatten-Konstruktionen, überraschte er 2004 in seiner Diplom-Ausstellung mit einer Hinwendung zum Bild: großformatige Collagen aus Plastikplanen und Papier, mit zahlreichen Applikationen versehen, überwiegend mit schwarzer Farbe bemalt und durch jede Menge Gaffa-Klebeband zusammengehalten. In diesem Material verfügt Beer über eine klare, eigene Formsprache mit wiederkehrenden Elementen wie Schrift, figurative Andeutungen, Pfeile und Haken. Aus dem selben „Vokabular“ sind auch etliche Skulpturen entstanden: große, begehbare Raumelemente und kleinere Figuren mit schwarzen Kapuzen und Monitor-Köpfen. In Ausstellungssituationen fügen sich beide Arbeitsformen zu einer Gesamtinstallation zusammen, die ebenso kryptisch, apokalyptisch und unheimlich wie verspielt und humorvoll wirkt.

Anfang dieses Jahres hat die griffelkunst Tjorg Douglas Beer zu einem Werkstattaufenthalt bei der Kupferdruckerei W. Jesse in Berlin eingeladen. Die Idee war, dass er einmal versuchen sollte, seine Bildwelten in Radierungen zu übersetzen – zunächst lediglich als Experiment. Umso mehr freuen wir uns über das überzeugende Resultat. Mit leuchtenden Offsetfarben, zahlreichen Prägestücken, Chine collée aus Alufolie und vorab auf dem Papier montierten Klebestreifen ist es Beer gelungen, die Ästhetik seiner „Malerei“ authentisch zu übersetzen. Seine zum Teil von vier Platten partiell gewischten und mit etlichen Einlegefarben versehenen Radierungen sind kraftvoll im Ausdruck und reizen die Möglichkeiten des Mediums vollständig aus.

Der sechsteiligen Serie vorausgegangen ist eine Phase des hemmungslosen Ausprobierens. Beer hat sich unvoreingenommen und „ohne Skrupel“ in die Werkstatterfahrung hineinbegeben. Diese Haltung spiegelt sich in den Drucken wieder. Neben Tjorg Douglas Beer selbst gebührt in diesem Fall auch dem Drucker Detlef Jäger und seiner Frau Manuela, die ihn sachkundig und geduldig begleitet haben, unser besonderer Dank für diese herausragende Edition.

321 A1
321 A2
321 A3
321 A4
321 A5
321 A6

Tjorg Douglas Beer

1973 geboren in Lübeck

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